ANEXIA Blog

Martin Horn: Feuerwehrmann, junger Vater und dienstältester Anexianer

JOR_Martin-Blog-Teaser

Seit den 12 Jahren der Gründung hat sich Anexia immer wieder gewandelt und ist stetig gewachsen: Vom Einzelunternehmen, über eine GmbH mit 10 Mitarbeitern, ist Anexia heute einer der größten Internet Service Provider Österreichs mit über 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Horn – eine feste Größe in unserer Anexia-Familie. Schließlich ist er, neben Alexander Windbichler am längsten bei Anexia. Wie der Netzwerktechniker zu Anexia gekommen ist und welche Eigenschaften er als Feuerwehrmann auch bei der Arbeit nutzen kann, erzählt er im #joinourrevolution-Interview:


Du hast vor 9 Jahren bei der Anexia deine Lehre angefangen. Was hat dir damals so gut an der Anexia gefallen, dass du dich hier beworben hast?
Ich habe damals eine Radio-Anzeige gehört, wo Anexia damit geworben hat, dass sie gerne auch HTL Abbrecher aufnehmen. Das hat für mich gepasst und beim Bewerbungsgespräch hat mir das junge Team gefallen. Das war damals wirklich eine tolle Stelle um eine Lehre zu machen: Viel Abwechslung, unser Geschäftsführer Alex ist damals noch mit ins Rechenzentrum gefahren, um was aufzubauen. Der Spaß ist nie zu kurz gekommen, obwohl es auch manchmal richtig stressig war.

Das war damals wirklich eine tolle Stelle um eine Lehre zu machen.

Und im Gegensatz zu früher: Was gefällt dir an Anexia wie sie heute ist?
Wir können jetzt ganz andere Projekte stemmen, das ist schon sehr spannend. Jeder bringt sein Knowhow aus den verschiedenen Bereichen mit und wir schauen, dass wir auf einen Nenner kommen. Was sehr lässig ist, weil du ganz andere, sehr professionelle Einblicke aufschnappst und ganz andere Sichtweisen präsentiert bekommst. Wir planen jetzt alles mit Automatisierung, um Projekte schneller umsetzen zu können und auch um für Einheitlichkeit zu sorgen. Wir haben zwar in der Vergangenheit auch alles einheitlich gebaut, aber immer fest auf‘s Budget geschaut. Mit wenig Mitteln viel erreicht. Das ist eben jetzt der Unterschied. Und es freut mich einfach immer wieder zu sehen, wie die Firma wächst. Wir besetzen jetzt am Hauptsitz in Klagenfurt beinahe den ganzen Bürotower, und früher war das nur ein Büro. Das gefällt mir einfach immer wieder auf‘s Neue. Da hab‘ ich größten Respekt vor unserem Geschäftsführer.

Noch vor ein paar Jahren wart ihr lediglich zu zweit in der Netzwerkabteilung, mittlerweile sind es schon fast 20 Leute. Wie hat sich dadurch deine Arbeit geändert?
Der größte Unterschied ist sicher, dass wir jetzt nur noch Network & Infrastructure machen. Am Anfang, als wir noch zu zweit waren, haben wir auch die Aufgaben der System Operations gemacht, weil es noch kein eigenes Team gab. Es gab nur meinen Ausbildner Jürgen und mich.

Gerade in der Lehrzeit stell ich mir so ein breites Aufgabenspektrum super vor.
Ja das war einfach grandios. Ich hab‘ Windows Server genauso angegriffen wie Linux Systeme. Ich hab‘ Switches konfiguriert und dann wieder eine Firewall.  Ich hab‘ wirklich die ganze Bandbreite abgedeckt und das hat mir gerade in der Berufsschule wahnsinnig geholfen.
Aber man muss es auch so sehen, ich bin zwar jetzt auf ein Eckerl spezialisiert, aber dafür werden wir in den einzelnen Disziplinen immer besser.

Warum bist du beim Netzwerk-Team geblieben? Du hättest ja auch zu den SysAdmins gehen können.
Ich hätte beides machen können, das stimmt. Ich war zu Beginn auch bei Alex Griesser im SOC (System Operations Center, Anm. LS). Ich war aber sehr involviert in den Aufbau und der Betreuung unserer Infrastruktur. Beispielsweise auch beim Aufbau und der Verkabelung unseres damals erworbenen Rechenzentrums in Wien. Das war 2012. Ich musste also oft Rausfahren und mit Aufbauen. Somit bin ich immer wieder aus meiner Arbeit im SOC rausgerissen worden. Da hat es sich also ergeben, dass ich ins NOC (Network Operations Center, Anm. LS) gewechselt habe.

Und? War Netzwerktechnik die richtige Entscheidung?
Ja, schon. Dass man was angreifen kann, dass man ins Rechenzentrum kommt: das ist schon was anderes. Man sieht einfach die Arbeit, die man macht. Zum Beispiel bei einem richtig großen Kundenprojekt, dass wir in Frankfurt hatten: Wir sind in den Raum gekommen, da war er leer. Wir haben vom Fleck weg alles aufgebaut und verkabelt. Wir haben mit den ganzen Infrastruktursachen kämpfen müssen: Wann habe ich Internet? Wann habe ich Strom? Da war nichts vorbereitet. Und dann, nach ein paar Tagen (und ein paar Nachtschichten) stehst du in der Tür und hast einen vollständig ausgestatteten Raum vor dir. Das hat schon was.

Baut ihr auch die Server selber zusammen?
Ja, früher haben wir das noch selber gemacht. Inzwischen sind das ja ganz andere Dimensionen, da bauen wir nichts mehr selber zusammen. Aber das war natürlich nett, wie richtige Bastler haben wir die ersten 15 Virtualisierungsmaschinen selber gebaut, bis dann der erste Dell Server gekommen ist. Und jetzt bestellen wir 40 Dell Server auf einmal. Der Unterschied ist schon brutal.

Ihr seid in der Network & Infrastructure Abteilung inzwischen ein internationales Team. Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team?
Wir haben jeden Tag unser Daily, wo wir kurz unsere ToDos durchreden. Auch wenn wir‘s nicht jeden Tag brauchen würden, ist es doch gut vernetzt zu sein und einfach kurz voneinander zu hören. Aber ja, es gibt Kollegen, mit denen habe ich in Klagenfurt leider wenig zu tun. Es ist schade, dass die so weit weg sind, aber wenn wir so groß werden, musst du damit rechnen, dass nicht alle zusammen sind.

Und hat es dich selber nie weggezogen aus Kärnten?
Nicht wirklich, nein. Ich war schon immer gern in Kärnten. Natur, Berge, 27 Schigebiete oder so innerhalb einer Stunde. (lacht) Es hat mich nie weggezogen. Und jetzt hab‘ ich meine Familie daheim.

Du bist nicht nur junger Familienvater, sondern auch engagiert als freiwilliger Feuerwehrmann. In beiden Rollen bist du Stresssituationen sicher gewohnt. Hilft dir das, auch in Eskalationssituation im beruflichen Umfeld ruhig zu bleiben?
Ja, schon. Ich war nie der Ober-Hektiker, aber das hab ich sicher auch bei der Feuerwehr gelernt. Wenn irgendetwas vorfällt, dann klackern die Zahnrädchen: „Was kann oder muss man jetzt machen?“ Bei der Feuerwehr kannst du nicht sagen: „Ich weiß nicht weiter. Jetzt mach ich nichts mehr!“ Ein Einsatz ist auch nie gleich. Du musst immer improvisieren und schauen, was du zur Verfügung hast und mit dem arbeiten, was gerade da ist.

Du hast einen sehr praktischen und pragmatischen Blick auf die Welt.
Ja, wenn ich noch weiter zurückdenke kommt das auch von meinem Vater, der ist ein Tüftler und Bastler. Mein Bruder und ich, wir haben schon als Kinder das ganze Handwerkliche mitaufgeschnappt. Und auch wenn wir eh weniger gemacht haben, als er sich gewünscht hätte, kann ich jetzt in die Werkstatt gehen und mit jedem Werkzeug ganz gut umgehen, behaupte ich mal.

Ehrenamt in der Feuerwehr, eine junge Familie, du hast gerade für die Familie ein Haus ausgebaut, dazu einen sehr fordernden Job. Schläfst du eigentlich auch irgendwann mal?
Eher selten (lacht). Nein, der Umbau ist mittlerweile fertig und ich bin jetzt aus dem Bereitschaftsrad unseres Netzwerkteams ausgestiegen. Jetzt komme ich öfters pünktlich nach Hause und habe noch Zeit mit der Familie.

Seit 1. April bist du Technical Lead Network Operations. Welche Aufgaben sind hier nun dazu gekommen?
Um ehrlich zu sein, habe ich vieles früher schon gemacht und es sind wenig neue Aufgaben. Als uns letztes Jahr unser ehemaliger Abteilungsleiter verlassen hat, haben wir im Team die Orga-Aufgaben übernommen. Ich betreue die Organisation von Standort-Upgrades und verarbeite alle Aufträge und Bestellungen, die bei uns reinkommen. Aber ich schau trotzdem, dass ich mir zwischendrin zu den ganzen organisatorischen Todos, immer mal wieder ein Ticket kapere und sag, das mach jetzt ich. Das Technische ganz links liegen lassen, mag ich auch nicht.

Wenn nun jemand auch Technical Lead für Network Operations werden möchte: Welchen Werdegang würdest du empfehlen?
Ich finde, es braucht nicht zwingend ein Studium, eine HTL oder eine technische Ausbildung. Ich glaube, es kommt darauf an, dass man technisch ein bisschen verrückt sein muss, sich gerne selber weiterbilden will. Man darf nicht damit rechnen, dass einem alles vorgelegt wird. Ah ja: Und ein Ehrenamt bei der Feuerwehr, dann hat man die Ruhe für stressige Situationen. (lacht)

In meinem Job kommt es darauf an, dass man technisch ein bisschen verrückt sein muss und sich gerne selber weiterbilden will.

Und wie schauts bei deinem Nachwuchs aus? Spielt der mit einem Feuerwehrauto oder eher mit dem ersten PC, an dem er rumschraubt?
Also wenn ich daheim im Büro sitze, kommt er auch her und möchte auch eine Tastatur haben. Dann klopft er darauf rum und ist grantig, wenn er keine Maus hat. Dann kriegt er halt meine. Er ist aber genauso feuerwehrbegeistert. Da man von unserm Haus übers Feld genau die Feuerwehr sieht, muss er natürlich immer Feuerwehrautos schauen. Er hat auch einen Feuerwehrpyjama und Feuerwehrautos. Es schaut also ganz gut aus mit den Fußstapfen. (lacht)

Danke Martin für deine Zeit, gerne auf die nächsten 9 Jahre, oder auch die nächsten 18 Jahre.
Ja spricht nichts dagegen!


Interessiert dich Technik genauso wie Martin? Dann bewirb dich auf eine unserer offenen Stellenausschreibungen und werde Teil unserer Anexia Familie:

Die mobile Version verlassen