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Peter Lagler: Anexia Küchenchef und Team Lead Service Desk

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Das Hobby zum Beruf zu machen, ist für viele ein Traum. Team Lead Service Desk Peter hat sich bewusst dafür entschieden seine Leidenschaft – das Kochen – nicht zu seinem Hauptberuf zu machen. Dafür aber zu einem Hobby, von dem alle etwas haben. Neben der Teamleitung vom Service Desk in Klagenfurt ist Peter in den Pausen auch Head of Kitchen Operations und kocht einmal die Woche für unseren Klagenfurter Bürostandort. Dadurch lernt er dazu und bringt alle Abteilungen „auf einen Haufen“.

Um mehr über Peter zu erfahren, über sein Aufgabengebiet als Team Lead, sein Team und Leidenschaft, haben wir uns mit ihm zu einem #joinourrevolution-Interview getroffen:


Hallo Peter. Vorab: Ich mag mit welcher Gelassenheit du hier sitzt.
Danke (grinst). Mein Ansatz ist es, Ruhe zu verbreiten, weil Stress brauchen wir hier keinen. Der hindert dich ja nur daran Probleme, effektiv zu beheben. (lacht)

„Es ist auch mein Job mein Team zu motivieren und ihnen zu zeigen, dass ihr Beitrag für unsere Sache sehr wichtig ist. – Einfach für sie da sein in jeder Lage“

Angefangen bei Anexia hast du als IT-Dispatcher. Mittlerweile bist du Team Lead Service Desk und leitest ein Support-Team. Wie haben sich deine Aufgabenfelder seitdem verändert?
Begonnen habe ich damit, unser Ticketsystem im Überblick zu behalten. Das heißt, die Tickets verteilen und herausfinden, ob es ein ähnliches schon gibt. Wenn ja, eine Querverbindung zueinander herstellen, den Status und Kommentare im Überblick behalten usw. Mittlerweile kenne ich mich schon recht gut aus. Zu Beginn war es aber relativ schwer für mich da reinzukommen, weil ich dieses tiefe technische Wissen noch nicht hatte. Mithilfe der Anderen hab ich aber relativ schnell gelernt wie was zusammenhängt, was gefragt ist und vor allem die Dringlichkeit der Tickets. Dadurch, dass ich Team Lead Service Desk wurde, der Support der Anexia-Tochter Telematica dazu kam und auch andere in dem Bereich eingeschult wurden, hat sich mein Aufgabengebiet ein bisschen verschoben. Ich unterstütze mein Team immer wo es geht, zum Beispiel helfe ich noch mit beim Ticket-Überwachen. Aber meine Hauptaufgabe sehe ich darin, die Anforderungen, die an uns gestellt werden, in das Team hinein zu transportieren. Aber auch das ist mein Job: mein Team zu motivieren und ihnen zu zeigen, dass ihr Beitrag für unsere Sache sehr wichtig ist. – Einfach für sie da sein in jeder Lage.

Was macht euer Team genau?
Einmal sind wir für netcup– und Telematica-Kunden die erste Ansprechperson. Wir holen den Kunden ab und versuchen ihm, so gut es geht, zu helfen.
Die andere Sache ist die Überwachung. Das hat mehr mit interner Kommunikation zu tun. Also wenn in unserem Monitoring-Tool ein rotes Licht leuchtet, müssen wir nachschauen, was los ist und mit den Kolleginnen und Kollegen in Kontakt sein. Und wie schon gesagt überwachen wir noch das Ticketsystem. Ich muss aber sagen, dass mein Team das echt super macht, vor allem, wenn man bedenkt, dass unsere Abteilung erst aufgebaut wurde.

Was hast du vor deiner Zeit bei Anexia gemacht?
Relativ viel (lacht). Angefangen hab in der elterlichen Schlosserei. Dort habe ich das Backoffice und HR gemacht und war zusätzlich noch als Schlosserhelfer tätig. Danach habe ich in einem Feuerwerksbetrieb gearbeitet und wurde sozusagen für das „zindeln“ bezahlt (grinst). Dann war ich in einer Tierhandlung und für eine kurze Zeit war ich auch Matrose bei der Wörtherseeschifffahrt. Ich habe hier einen Stock tiefer gearbeitet, bei einem Unternehmergründerprogramm, da war ich Administrator. Bin danach im exklusiven Leuchthandel tätig gewesen und war wieder in einer Tierhandlung. Bis ich zu einem Telekommunikationsunternehmen gewechselt bin und schlussendlich zu Anexia gekommen. So, ich glaub das waren alle (lacht).

Das waren wirklich viele und vor allem sind es alles unterschiedliche Bereiche.
Ja, ich finde, das ist eines der besten Dinge, was du tun kannst, weil so findest du wirklich heraus, was dir gefällt – bei mir war es zumindest so. Ich hatte noch keine Arbeit, bei welcher ich am Montag so leicht zur Arbeit gegangen bin, wie hier oder wo ich auch nach einem Urlaub nicht das Gefühl hatte: nein, da mag ich nicht hin.

Bei Anexia bist du nicht nur Team Lead Service Desk sondern auch einmal die Woche Küchenchef. Wie kam es dazu?
Eine Kollegin aus Platform Solutions hat früher ab und zu mal gekocht und da hab ich mir gedacht, dass ich das auch einmal ausprobieren könnte. Es ist sehr gut angekommen, die Leute hatten Freude daran und so hat das ein bisschen Eigendynamik bekommen. Wir haben eine Kassa eingeführt, wo jeder freiwillig gibt und da kann ich meistens mit 60 Euro alle abfüttern.

Du hast so viele Jobs ausprobiert, warum warst du nie Koch?
Es gibt einen Grund, warum ich nie Koch geworden bin. Ich kann nicht von Montag bis Sonntag in der Küche stehen und mit Liebe und Passion kochen. Deswegen bin ich froh, hier einmal die Woche für alle kochen zu dürfen. Oft werde ich gefragt: „Warum machst du das? Ich würde mir das ja nie antun.“ Aber für mich ist das genau umgekehrt. Ich tu mir da nichts an. Für mich ist das eine wunderbare Gelegenheit, viel ausprobieren zu können. Es ist auch wirklich spannend diese riesigen Mengen zu handeln und aus dieser kleinen Küche das Maximum herauszuholen. Und dann, wenn alles fertig ist, strömen alle zusammen, wie früher um das Lagerfeuer (lacht).

„Ich sehe meine Kolleginnen und Kollegen öfter als meinen Sohn und da sollten wir alle etwas dazu beitragen, dass wir uns so gut wie möglich verstehen.“

Ich finde es auch schön, denn dadurch bringst du alle Abteilungen zusammen.
Ja, das ist mir auch sehr wichtig. Ich sehe meine Kolleginnen und Kollegen öfter als meinen Sohn und da sollten wir alle etwas dazu beitragen, dass wir uns so gut wie möglich verstehen. Ich zum Beispiel bringe mich mit dem Kochen ein, andere veranstalten Pokerabende usw. Und ich versuche immer auf alle positiv einzuwirken und mit Respekt auf jeden zuzugehen. Das Leben ist oft ein bisschen wie ein Markt – du musst handeln und dich in der Mitte treffen, dann sind beide gleich zufrieden oder halt unzufrieden (lacht).

Hast du deiner Mutter früher in der Küche geholfen oder wie hat sich deine Leidenschaft fürs Kochen entwickelt?
Ja, aus dem ist es tatsächlich entstanden. Das Erste, was ich kochen konnte, war Popcorn in der Pfanne. Das war zu der Zeit als noch „Wetten, dass“ im Fernseher gelaufen ist und sich die ganze Familie mit Popcorn vor dem Fernseher versammelt hat. Meine Eltern haben sich gefreut, wenn mein Bruder und ich etwas selbst probieren wollten. So sind die Ersten zwar verbrannt, aber bald hatten wir gutes Popcorn und das hat sich nach und nach weiterentwickelt. Bis ich zu dem Wissen gekommen bin, was ich heute habe, war es aber ein langer Weg.

Hast du einen Tipp für einen Hobbykoch?
Ja, das Schöne am Kochen ist, dass du kreativ sein kannst. Es gibt eine riesige Palette an Möglichkeiten und so viele unterschiedliche Küchen. Und wenn du mit viel Gefühl und Liebe kochst, wird es immer gut. Und viel ausprobieren. Ich war während meiner HAK-Zeit in Süditalien, um eigentlich besser in Italienisch zu werden. Das war für mich eine unglaublich prägende Zeit, weil ich aus meinem Umfeld heraus auf einmal nach Süditalien gekommen bin. Und die haben diese unglaubliche Liebe und Leidenschaft, also die leben dort, um zu Essen (lacht). Dort habe ich das Essen erst richtig kennengelernt. Ich habe vorher zum Beispiel noch keinen Parmesan gekannt.

Fragen, die ich dir immer schon mal stellen wollte: Wie oft gehst du zum Mc Donalds?
Nie.

Aber in der Mittagspause holst du dir sicher ab und zu ein Brötchen vom Supermarkt oder?
Nein, da muss ich dich leider enttäuschen, auch nie. (lacht)

Für bequeme Köche wie mich: Was ist ein schnelles Gericht für die Mittagspause?
Spaghetti Carbonara gehen ganz schnell. Da kann ich dir auch einen Tipp für die Zubereitung verraten. Fangfrage: Gehört da Schlag dazu oder nicht?

Ich würd jetzt mal auf Nein tippen.
Richtig. In der österreichischen Küche würde jeder sagen unbedingt, aber das stimmt nicht. Das größte Geheiminis der italienischen Küche ist das Nudelwasser, weil beim Kochen geht die Stärke ins Wasser. Das macht die Sauce aber sämig. Probier das mal aus!

Was ist ein Lieblingsgericht von dir?
Mein absolutes Lieblingsgericht momentan ist Cacio e pepe. Es stammt eigentlich aus Rom und heißt wortwörtlich übersetzt Käse und Pfeffer. Es wird ja gesagt, dass man sich in Rom nicht auf Kaffee sondern auf cacio e pepe trifft. (lacht). Es hat zwar nur wenige Zutaten, ist aber in der Zubereitung echt anspruchsvoll. Ich habe lange gebraucht, bis ich gesagt habe: „Jetzt passts!“

Was machst du neben kochen in deiner Freizeit?
Ich habe viele Hobbys. Oft sitze ich zu Hause noch vorm PC und schaue mir Kochvideos an. Ich hab aber auch einen supertollen Freundeskreis und treffe mich mit denen. Zum Beispiel veranstalte ich gerne bei meinem Vati Partys, wo wir zusammen kochen. Das sind sehr zentrale Punkte in meinem Leben: gute Freunde, gutes Essen und natürlich mein Sohn. „Min Jung“ die Welt zeigen, schmackhaft machen und spannend erklären. Bei einem Kind ist es das Schöne, dass wenn du dich in der Erziehung anstrengst, es stark zurückbekommst und siehst, wie das Vorgelebte umgesetzt wird.

Letzte Frage: Welchen Werdegang würdest du jemanden empfehlen, der das gleiche machen möchte wie du?
Ich würde das nicht auf einen Werdegang reduzieren. Gerade in dem Beruf oder generell hier, ist die persönliche Einstellung wichtig – ich glaube das ist die Schlüsselqualifikation. Das du teamfähig bist, versuchst, dich einzubringen und nicht daran festhältst, was du gelernt hast, sondern ganz unbefangen zu denken beginnst und Schritt für Schritt dazulernst und umsetzt. Diese Einstellung hab ich von meinem Vati, denn er ist ein Bastler. Egal wie kompliziert etwas ist, er greift alles an und probiert so lange, bis er es geschafft hat. Und daraus hab ich gelernt: der Vati schafft alles – also muss alles irgendwie gehen.


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