Nach der Matura stand ich vor der Entscheidung: Soll ich ein Studium beginnen oder mir eine Arbeitsstelle suchen? Ich habe zuvor eine wirtschaftlich ausgerichtete Handelsakademie besucht, wollte aber in den technischen Bereich gehen. Das Programmieren hab ich mir zwar zu Hause schon ein bisschen beigebracht, indem ich kleine Computerspiele entwickelte, aber ich hatte keinen technischen Abschluss. Die Möglichkeit direkt Praxiserfahrung zu sammeln war für mich daher attraktiver als fünf Jahre zu studieren. Deshalb habe ich mich damals für eine Lehre zum Softwareentwickler bei Anexia entschieden. Die Lehre konnte ich im April 2019 erfolgreich abschließen und ich habe mich entschlossen, weiterhin bei der Anexia zu bleiben, mit einer kleinen Abweichung zu vorher: Ich studiere noch nebenbei. Ja, während der Lehrzeit habe ich nämlich gemerkt, dass mich das Detailwissen immer mehr interessiert. Also besprach ich am Ende meiner Lehrzeit die Option mit meinem Abteilungsleiter und als er mir das Go gab, habe ich mein Studium begonnen. Falls du gerade vor der gleichen Entscheidung stehst wie ich vor zweieinhalb Jahren, möchte ich dir in diesem Blogpost die Vorteile einer Lehre und eines Studiums aufzählen.
Die Vorteile einer Lehre
Anfangs war es eine ziemliche Überwindung für mich zu telefonieren. Egal ob Arztbesuche ausmachen oder mit einem Kunden telefonieren – mittlerweile ist es Alltag geworden. Viele Aufgaben haben mich eine ziemliche Überwindung gekostet. Aber ich wurde immer Schritt für Schritt in die Arbeit eingeführt. Anfangs half ich bei kleineren Projekten aus und mit der Zeit, als ich mich bereit fühlte, bekam ich meine eigenen Projekte und Kunden. Da habe ich gemerkt, wie viel Spaß es macht Anwendungen zu entwickeln, die auch wirklich released und genutzt werden. Und wenn ich mal nicht weiterkam, hat mir mein Ausbilder oder einer meiner Kollegen geholfen. Ich bin in einem Büro mit mehreren Entwicklern, die alle schon recht lange in diesem Bereich arbeiten und da konnte ich sehr viel dazulernen.
Die Zielsicherheit spielte in meiner Lehrzeit auch eine große Rolle – im Umgang mit Nerf Guns. Wenn der ein oder andere Kollege mal lästig wurde, war das schon ganz nützlich. Ich würde sagen: diese Fähigkeit als Softwareentwickler ist überlebenswichtig im Büroalltag. Und da ich mein eigenes Geld verdiente, konnte ich meinen Schreibtisch so gestalten, wie ich es wollte: mit Instant Nudeln und McDonalds-Pokemon-Figuren.
Neben der praktischen Erfahrung, die ich bei Anexia gesammelt habe, war ich auch in der Berufsschule. Hier habe ich eine Mischung aus praxisbezogenen und theoretischen Grundlagen gelernt. Das meiste lernt man aber dennoch im Unternehmen. Das Schöne an der Lehre war: Praxis zu sammeln, sich zu überwinden und an richtigen Projekten mitzuarbeiten. Denn was bringt einem das beste theoretische Wissen, wenn man es nicht umsetzen kann?
Die Vorteile eines Studiums
Viele haben mich gefragt, wieso ich jetzt ein Studium beginne, nachdem ich bereits meine Lehre abgeschlossen habe. Die Idee mit dem Studium kam mir bereits zu meiner Zeit in der HAK, als ich zu Hause ein bisschen programmiert habe. Ich entschied mich dann aber für die Lehre. Nun bin ich froh Anfang März doch das Studium „Angewandte Informatik“ begonnen zu haben. Ich habe wirklich coole Professoren. Die meisten sind sehr entspannt und nett, und der ein oder andere erzählt uns oft von seiner eigenen Studienzeit. Unser Professor in „Einführung in die Informatik“ zB. erzählte uns aus der Zeit, als er und seine Kollegen an der Uni Graz fast zeitgleich mit den Forschern vom CERN, das WorldWideWeb erfunden haben. Leider konnten sie sich durch mangelhaftes Marketing nicht gegen die Kollegen vom CERN durchsetzen. Aber es beeindruckt mich schon sehr, wenn man solche Professoren hat, von denen man viel lernen kann und die Vorbilder sein können.
Für mich ist es auch ein großer Vorteil, dass ich mir an der Universität alles selber einteilen kann, wodurch auch das gleichzeitige Arbeiten möglich wird. Da ich auch die Möglichkeit habe, mit meinem Laptop von überall aus arbeiten zu können, ist es kein Problem auf dringende Arbeiten schnell zu reagieren. Man braucht hier aber auf jeden Fall einen Arbeitgeber, bei dem man seine Arbeitszeit flexibel einteilen kann – so wie bei Anexia. Auch spontane Stundenverschiebungen sind da in den meisten Fällen kein Problem.
Vielleicht doch beides?
Für manche ist eine Lehre besser, für andere ein Studium. Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Durch die Lehre bekam ich die Sicherheit, dass dieser Beruf der Richtige für mich ist, und sie hat mich auf das Studium und vor allem auf die Arbeitswelt als Softwareentwickler vorbereitet. Ein Studium beginnen kann man immer, aber es ist schön die Gewissheit zu haben: das was ich studiere, gefällt mir. Wenn du vor der gleichen Entscheidung stehst, frag dich selber was dir lieber ist. Wenn du Praxis sammeln und bei richtigen Projekten mitarbeiten willst, ist die Lehre die bessere Option für dich.
Wenn es dir allerdings wichtiger ist, so viel Hintergrundwissen wie möglich in dem Bereich zu erlangen, dafür aber anfangs wenig Praxis hast, wirst du mit dem Studium zufriedener sein.
Ich bin glücklich meine Lehrabschlussprüfung nun in den Händen zu halten. So habe ich bereits eine abgeschlossene technische Berufsausbildung, einen Beruf, der mit Spaß macht, und kann dadurch ohne viel Druck meinem Studium nachgehen.
Anexia stellt immer wieder Lehrlinge ein. Willst auch du einmal in die Welt eines Softwareentwickler schnuppern? Mit einem Praktikum vielleicht? Bewirb dich auf eine unserer Stellenausschreibungen oder initiativ: