ANEXIA Blog

Victoria Rauter: Groß werden, losfliegen, und manchmal auch zurückschauen

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Wir Anexianer sind eine Familie. Für Vici aus der Rechnungslegung gilt das im doppelten Sinne: Ihr Bruder Michi arbeitet als Senior Solution Architect bei Anexia und hat seine kleine Schwester in die Firma gebracht. Wie sich Vici nicht nur von der Praktikantin zur „Account Receivable Accountant“ entwickelte, sondern wie sie auch in ihrer Familie vom Küken zu der wurde, die den Schritt wagt, Kärnten verlässt und flügge wird, erzählt sie im #joinourrevolution-Interview.


Was sagst du zu den Leuten, die sagen Buchhalterin ist der fadeste Beruf, den es gibt?
Das denken die Leute immer, wenn ich sage, dass ich in der Buchhaltung arbeite. Ich weiß nicht, wie es in anderen Firmen ist, aber bei Anexia ändern sich meine Aufgaben und meine Verantwortlichkeiten immer wieder, und ich finde, mein Job ist gar nicht langweilig. Aber ja: In der Schulzeit habe ich mir auch gedacht, dass Buchhaltung sicher total langweilig ist.

Warum hast du dann damit angefangen?
Ich bin auf eine HBLA gegangen, eine Schule mit mehreren Zweigen: Sprachen, Kochen, Tourismus, aber eben auch Wirtschaft. Letztgenanntes ist mir leichtgefallen. Trotzdem hab ich damals nicht recht gewusst, was ich werden will. Mein Bruder war damals aber schon als Softwareentwickler bei Anexia. Ich habe ein Praktikum gesucht und er hat mir erzählt, dass sie im Büro hier jemanden suchen. Ich habe dann das Backoffice gemacht, weil es dort noch keinen gab, der dafür verantwortlich gewesen wäre. Jeder hat ein bisserl was davon gemacht. Scheinbar habe ich mich nicht so schlecht angestellt, weil unsere ehemalige Chefin in der Buchhaltung hat mir dann angeboten, dass ich nach der Matura bei Anexia anfangen kann. So bin ich direkt nach der Schule zu Anexia gekommen.

Und warum bist du geblieben? Was liebst du an deinen Job?
Vor allem die Kollegen, weil es einfach nie langweilig ist. Vor einem Jahr bin ich nach Salzburg gezogen und seither ja im Homeoffice, aber ich freue mich immer, wenn ich wieder nach Klagenfurt komme, so einmal im Monat, und dann wieder mit allen Mittagessen gehe. Außerdem habe ich viele Freiheiten und kann mir alles selber einteilen.

Hast du dir ausgesucht, dass du in der Rechnungslegung arbeitest und nicht bei der Buchhaltung oder bist du dort per Zufall gelandet?
Tatsächlich war einfach Bedarf dort, als ich angefangen habe bei Anexia und es hatte mich eh mehr interessiert. Wir haben nur mit Kunden zu tun und bearbeiten deren Anfragen und das Mahnwesen. Das sind spannende, aber vor allem verantwortungsvolle Dinge, die über unseren Tisch gehen.

Du bist eine von mehreren Angestellten im Homeoffice bei Anexia. Du hast also einen immer wechselnden Schreibtisch. Was sind da deine Essentials, um einen Tisch zum Arbeitsplatz umzuwandeln?
Also immer mit dabei habe ich eigentlich meinen Laptop und meine Kopfhörer. Am Laptop habe ich alles drauf, was ich brauche. Daheim habe ich auch noch meine Monitore aufgebaut und die Dockingstation. Die Kopfhörer sind gut, um die Umgebung auszublenden und eben ‚ins Büro einzutauchen‘ und um telefonieren zu können. Mehr brauche ich nicht.

Also könntest du in der Karibik auch arbeiten.
(lacht) Genau, ob wir jetzt am Business Beach sind oder im Büro, das ist komplett egal. Oder was auch fein ist: Jetzt im Sommer kann ich mich bei schönem Wetter, mit einem Kaffee, raus auf die Terrasse setzen und dort arbeiten.

Anexia ist in den letzten fünf Jahren massiv gewachsen. Was hat sich für dich dadurch geändert?
Früher ist sehr viel über unseren Schreibtisch gelaufen, der Workload wurde immer mehr und mehr. Durch die neuen Prozesse hat sich da zum Glück viel geändert. Jetzt gibt es unser Transition Team, das ist eine enorme Arbeitserleichterung. Früher ist jede Kundenanfrage direkt zu uns gekommen, auch Serviceanfragen und technische Themen und wir habe diese dann weitergeleitet. Das hätten wir einfach nicht mehr geschafft.
Es war natürlich mal familiärer, aber es ist auch spannend zu sehen, wie sich alles verändert und wie die Kollegen an ihren Aufgaben wachsen. Dadurch, dass wir mehr Mitarbeiter werden, macht nicht jeder alles, sondern man spezialisiert sich. Man vertieft sich, lernt dazu und wird immer mehr zum Experten auf seinem Gebiet. Das macht auch Spaß.

Apropos spezialisiert: Viele von euch in der Buchhaltung sind Quereinsteiger. Welche Qualifikationen braucht eine gute Buchhalterin?
Ja, das stimmt. Manche haben BWL studiert, viele kommen direkt von der Matura und andere haben einen ganz anderen Hintergrund: Mein Kollege Luca zum Beispiel hat Psychologie studiert. Fürs Fachliche ist eine kaufmännische Ausbildung ein Grundstock, mit dem man als Berufseinsteiger in der Buchhaltung anfangen kann. Viele von uns haben auch die Buchhalterprüfung gemacht, ich auch, weil es einfach noch ein bisschen vertiefender ist und man nicht wegen jeder steuerlichen Frage nachfragen muss. Zur Grundausbildung gibt’s dann noch den Bilanzbuchhalter, aber das ist dann schon für richtige Buchhaltungsjunkies wie unsere Head of Finance Michi oder unsere Head of Controlling Patricia. (lacht)

Dass Rechnungen richtig rausgehen, ist auch ein Image-Thema – das wird oft unterschätzt.

Darüber hinaus, dass man gut rechnen können sollte und Ahnung von Steuer hat: Was braucht man sonst für Charaktereigenschaften?
Man muss genau sein und kein Schlamperinchen. Es braucht ein Gefühl dafür, wie wichtig es ist, dass die Rechnungen richtig rausgehen, denn das ist auch ein Imagethema! Neben dem Produkt ist das die Leistung, die der Kunde von der Firma, also von uns kriegt. Das wird oft unterschätzt.
Als Buchhalterin musst du den Kundenumgang auf jeden Fall beherrschen und ein professionelles Auftreten haben. Vor allem im Mahnwesen ist es schwierig, wenn du nicht weißt, wieso die Kunden nicht zahlen. Da musst du das richtige Maß finden, zwischen den Kunden zum Zahlen zu bewegen und trotzdem nicht unhöflich zu sein.

Da braucht es Fingerspitzengefühl.
Genau, da haben wir es wieder: Auch Quereinsteiger wie der Psychologie-Student kann hier seine Stärken einbringen. Also für die Forderungsbetreibung ist er sicher super. (lacht)

Du bist Kärntner Urgestein: Du bist gerne am Berg und spielst Saxofon bei der Blasmusik in deinem Ort. Wie schwer war das für dich Kärnten zu verlassen?
Ja, was die kulturellen und landschaftlichen Unterschiede angeht, ist Salzburg eigentlich nicht viel anders als Kärnten. Dort gibt es genauso die Seen und Berge. Da würde ich mir vielleicht in Niederösterreich oder im Burgenland schwerer tun. Auch die Leute sind alle sehr freundlich und offen, nur wenn ich spreche, enttarnt mich mein Dialekt sofort. Und damit ich nicht ganz den Bezug zu meiner Heimat verliere, spiele ich noch bei der Blasmusik, wenn sie mich brauchen.

Du bist ja darüber hinaus noch weiter gebunden, denn du hast Pferd und Hund. Konntest du beide mitnehmen beim Umzug?
Ja, die hab ich mitnehmen können. Mein Pferd hab ich seit fast zehn Jahren, von dem hätte ich mich nicht trennen können. Sie hat sich draußen, so wie ich, schnell einleben können. Das war nicht so schlimm für sie.
Die Tiere sind für mich auch eine gute Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Wenn man von daheim aus arbeitet, ist es ja oft schwer, an einem neuen Ort Kontakte zu knüpfen. Ich bin am Wochenende oft fast den ganzen Tag im Stall und habe mit anderen Menschen zu tun. Und auch mit Nanuk, meinen weißen Schweizer Schäferhund ist es das Gleiche. Mit ihm gehe ich zur Hundeschule und lerne dort wieder Leute kennen. Wäre die beiden also nicht, wäre mir der Umzug glaube ich nicht so einfach gefallen.

Hättest du dir das schon immer vorstellen können, dass du mal weggehst.
Nein. Ich hab einmal 3 Monate in Frankreich verbracht, da habe ich so Heimweh gehabt, dass ich mir gesagt habe, ich werde nie mehr weggehen von daheim. Und jetzt ist es einfach so gekommen wie‘s ist. Es ist mir natürlich nicht leichtgefallen, aber ich habe einfach aufgehört, mir über alles ständig Sorgen zu machen. Ich mach einfach das, was mir Spaß macht, dann ist das alles gar nicht so schlimm.

Und wann zieht es dich wieder zurück nach Kärnten?
Gute Frage. Ich habe schon noch immer Heimweh, aber ich fühl mich auch in Salzburg sehr wohl. Ich nehm‘s wies kommt. So lange es mir draußen gut geht, habe ich nicht vor, nach Kärnten zu ziehen. Ich seh das alles nicht so eng.

Ich nehme Dinge wie sie kommen und sehe alles nicht so eng.

Ein Umzug ist ja auch keine Entscheidung fürs Leben. Man kann ja immer wieder seine Möbel packen.
Ja, das verstehen leider viele nicht. Aber genau das habe ich mir selbst auch erst einmal einreden müssen und dann meinen ganzen Freunden und der Familie erklären müssen. Es heißt nicht, dass ich auf ewig in Salzburg leben werde.
Aber das Beste an dem Ganzen: Mich hat das letzte Jahr in Salzburg persönlich total viel weitergebracht. Das wäre in Kärnten wahrscheinlich nicht ganz so gewesen, wenn ich nie aus meinem gewohnten Umfeld rausgekommen wäre.

Danke für’s Gespräch. Ich wünsche dir viel Spaß mit Pferd und Hund in Salzburg und noch ganz viele, spannende Wohnortswechsel zum Erfahrung sammeln.


Mutige Frauen und Männer wie Vici braucht es mehr auf der Welt – und bei Anexia. Du bist so eine oder so einer? Dann bewirb dich jetzt:

 

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