Der E-Commerce-Handel wächst beständig. Rund 2/3 der Deutschen tätigten 2016 Einkäufe über das Internet. In den kommenden Jahren werden immer mehr Menschen über das Internet bestellen, das heißt: Es werden einige Veränderungen, Seiten des Angebots und der Nachfrage, auf uns zukommen. Unternehmer werden sich noch intensiver mit der Shop-Optimierung auseinandersetzen müssen, um Konsumenten ein Online-Shopping Erfolgserlebnis zu garantieren (der Kunde will nicht von Fake Bewertungen beeinflusst werden und will im Vorhinein wissen ob das Kleidungsstück passt).
Diesen Fragen sollte man sich als Unternehmer stellen: Ist in den nächsten Jahren ein stationärer Handel noch von Bedeutung? Wie sollte man seinen Online-Shop optimieren? Inspiration zur Beantwortung dieser Fragen können vielleicht diese fünf Zukunftsszenarien zum Thema E-Commerce liefern.
Künstliche Intelligenz ist aktuell ein inflationär gebrauchtes Trendwort, welches allzu oft für einfache Algorithmen verwendet wird. Echte KI-Anwendungen, um Einkaufserlebnisse an individuelle Bedürfnisse anzupassen oder Backend-Konzepte neu zu definieren, findet man nur vereinzelt bei fortgeschrittenen E-Commerce-Anwendungen.
Bis KI zur Kernfunktionalität von Onlineshop-Anwendungen gehört vergehen noch zwei bis drei Jahre. Es gibt aber Vorreiter, zum Beispiel die deutsche Shopware AG: Deren „lernendes“ Backend reagiert auf häufig verwendete Tasks, sowie Reihenfolgen und passt die Verwaltungsoberfläche dementsprechend an die jeweiligen Nutzungsgewohnheiten des Administrators an.
Auch im Frontend-Bereich steht das Thema „Individualisierung“ (durch verknüpfte Daten, Anpassung von Farben, Oberflächengestaltung, Produktpräsentation etc.) im Vordergrund. Man stelle sich ein Shop-Frontend vor, welches nach jedem Besuch anders aussieht, basierend auf meinen Bedürfnissen, generiert aus der Datenverknüpfung meiner gesamten Entscheidungen im täglichen Leben. Die Systeme der Zukunft werden aufgrund von allumfassender Vernetzung des täglichen Lebens erkennen, was ich warum und wieso, verwendet, gekauft, gesagt oder getan habe. Daraufhin werden die Daten abgeglichen und individuelle Empfehlungen übermittelt. Ziel ist eine immens hohe Conversion-Rate, welche heutzutage für Händler noch als unvorstellbar gilt. Der Bereich E-Commerce wird unseren gesamten Alltag umfassen und in Zukunft wird der aktive Besuch einer Webseite oder mobilen App nicht mehr nötig sein um digital einkaufen zu können.
Was in den nächsten Jahren unter anderem für Facebook wichtig wird ist die Verknüpfung der Onlinedaten und der Daten aus der „realen Welt“. Das kann man bereits in China bei Anbietern wie Alibaba und Tencent in einzelnen Geschäften erleben. Tencent hat mit WeChat beispielsweise eine App im Portfolio, die nicht nur als Messenger App dient: man kann mit ihr News lesen, einkaufen, sich ausweisen, bezahlen und vieles mehr.
Social Media mit zweidimensionalen Plattformabbildungen wird sich weiterentwickeln zu Virtual Reality Welten, woran sich auch die Werbung anpasst. Derzeit etabliert sich Virtual Reality vereinzelt mit immer günstigerer Hardware. Zu rechnen ist damit aber frühestens in einem Jahrzehnt.
Die große Herausforderung für Social Media ist unter anderem die Konsolidierung und der Switch zur Social-Reality, wie es bereits Second Life versuchte und noch immer versucht. Das ist auch ein Grund, weshalb Facebook auf sein Oculus-Programm setzt, um den Markt nicht zu verlieren. Hier steckt weit mehr dahinter, als nur eine gute und günstige Virtual-Reality-Brille auf den Markt zu bringen. Die Zukunft im VR-Bereich vor allem in puncto E-Commerce ist umkämpft und jeder der Big-Player hat Vor- und Nachteile, auf Basis des historisch bedingten Kerngeschäftes.
Auch der stationäre Handel wird sich in Zukunft mehr zu einer „Erlebniswelt“ entwickeln. Augmented Reality wird rasant zunehmen, damit man auch von Zuhause aus Geschäfte im virtuellen Raum betreten kann, um zum Beispiel Kleidungsstücke anzuprobieren. Während der Verkauf online stattfindet, wird im stationären Handel die Beziehung zum Kunden aufgebaut. Als Beispiel: Ein Online-Wollhändler betreibt ein Strickcafé. Online verkauft er seine Wolle und im Strickcafé baut er sich eine Community auf.
Dadurch, dass hauptsächlich online bestellt wird, ist der Kassenbereich überflüssig. Daten, welche online generiert werden, werden beim Einkaufen im Geschäft an den Kunden angepasst, um zum Beispiel virtuelle Zusammenstellungen von Kleidungen und Accessoires über Bildschirme oder Hologramme zu zeigen. Der Check-Out erfolgt rein durch Verlassen des Geschäftes und wird nur noch ohne Bargeld erfolgen.
Auch wenn die Meisten Blockchain hauptsächlich von Kryptowährungen kennen, ist dies nur ein Anwendungsmodell. Bei Blockchain-Anwendungen geht es um Dezentralisierung, womit verhindert wird, dass eine Instanz zu viel Kontrolle bekommt – so zumindest die allgemeine Auffassung. Würde man Blockchain mit dieser Idee im E-Commerce anwenden, bedeutet dies, dass Hersteller und Konsumenten direkt ohne Zwischenhändler Geschäfte abwickeln können. Dadurch sind Produkte bis zum Ursprung nachverfolgbar.
Alternativ könnte es jedoch auch bedeuten, dass beispielsweise basierend auf SmartContracts bei Zahlungsverzug der Miete, sich automatisch die Wohnungstüre sperrt oder Autos nicht mehr anspringen, weil die Leasingrate nicht gezahlt wurde. So könnte der dezentrale Ansatz und die Idee hinter der Blockchain schnell einen üblen Beigeschmack bekommen: Ist das wirklich die gemeinte Kausalität? Konzerne entwickeln zur eigenen Profitmaximierung und Kostenreduktion individuelle Blockchain-Anwendungen. Grundsätzlich hat das Konzept der Blockchain ein enormes Potenzial und bietet unzählige Anwendungsmöglichkeiten, die unser tägliches Leben und gerade unser Konsumverhalten erleichtern und die Welt weg vom Plattformgedanken führen könnte. Die Zukunft wird zeigen, in welche Richtung hier der Trend geht.
Wenn wir von Shop-Optimierungen sprechen, ist es bereits unabdingbar, dass der Online-Shop nicht nur mobil verfügbar, sondern auch mobil optisch ansprechbar und leicht bedienbar, sein sollte. Der Grund ist klar: Die meiste Zeit online verbringen wir mittlerweile mobil. Wenn man eine mobile App in Auftrag gibt, sollte man aber vorher bedenken: Nicht für jeden Shop ist eine eigene App von Vorteil, denn wenn sie nicht genug Mehrwert bietet, wird die App schnell zur Handyscreen-Leiche. Oft reicht ein mobile-first gestalteter Webshop, welcher sich selbständig an die entsprechenden Geräte (PC, Smartphone, …) anpasst.
Auch bei den Bezahlmöglichkeiten geht der Trend zu digitalen Zahlungsmöglichkeiten. In welcher Form auch immer, eine Weiterentwicklung findet ständig statt: mit der Smartwatch, dem Smartphone oder sonstigen NFC-Lösungen. In Zukunft werden wir hier mit Sicherheit oft verblüfft werden, denn eines ist klar: Desto unkomplizierter die Zahlung ist, desto erfreulicher ist letztendlich das Einkaufserlebnis.
Wie sich der E-Commerce Bereich in den Jahren verändern wird und auf welche Trends wir uns noch freuen können, ist derzeit schwer abzuschätzen. In einem können wir uns jedoch sicher sein: Je einfacher und unkomplizierter die Veränderungen für Anwender und Shop-Inhaber sind, desto beliebter werden diese sein und umso schneller auch adaptiert werden.
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