Softwareentwicklung und Managed Hosting
ANEXIA
JUL
21
2016

Game Hosting: Wie das Pokemon Go Desaster vermeiden

Geschrieben am  21. Juli 2016 von Lucia Schöpfer

Herzlichen Glückwunsch Niantic: Pokemon Go ist ein voller Erfolg. Die App ist seit Tagen auf Platz 1 der Download Charts. Der Hype war so groß, dass es nach dem Launch von Pokemon Go in den USA, aber auch in Europa teilweise zu Server Problemen gekommen ist. Wenn der Zugriff auf eine Ressource drastisch ansteigt, muss die Serverinfrastruktur reagieren können, um ein Laggen des Spiels zu vermeiden. Virtuelle Infrastrukturen bieten diese Möglichkeit, weshalb modernes Game Hosting fast ausschließlich in der Cloud stattfindet.

Die Infrastruktur von Pokemon Go konnte jedoch dem Ansturm nicht immer schnell gerecht werden. Der Markt und das Angebot sind riesig. Die richtige, individuelle Lösung zu finden, kann eine schwere Entscheidung sein. Wir liefern hier einige Eckdaten und Fakten, die bei der Entscheidung helfen: Damit das eigene Game vor Serverproblemen wie bei Pokemon Go geschützt ist, und die Spieler sich zufrieden dem Spiel widmen können.

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Cloud Hosting für Online- oder Single Player Game

Grundsätzlich macht es für die Provider Wahl keinen großen Unterschied, ob du ein Online- oder ein Single Player Game anbietest. Bei Games wie World of Warcraft kämpfen weltweit Spieler gegeneinander. Auch nur Millisekunden Verzögerung können hier spielentscheidend sein. Aber auch bei Single Player Games wie dem Download Klassiker Candy Crush, möchten Nutzer auf neue Gadgets zugreifen – jederzeit und unmittelbar. Beide Spielkonzepte verlangen nach flexiblen Clouds, die skalierbar sind und auf Zugriff-Peaks reagieren können. Denn was gibt es Schlimmeres, als ein Game, das laggt.


Worauf beim Game Hosting zu achten ist

1. Gute Qualität
Oft schenken Gaming Start-ups der Infrastruktur nur wenig Aufmerksamkeit und der Preis entscheidet oft über die Provider Wahl. Wer ein Server Desaster und somit einen möglichen Shitstorm vermeiden will, sollte jedoch einen Blick auf die Unterschiede werfen. Qualitativ hochwertiges Game Hosting zahlt sich aus, wenn damit Lags oder gar Ausfälle vermieden werden.

Worauf du achten kannst:

  • Qualitativ hochwertige Hardware ist das A und O. Studiere die Hardware Partner des Providers deiner Wahl. Wird mit Technik auf dem aktuellen Stand gearbeitet?
  • Achte auf hohe CPU Taktung und Verfügbarkeit
  • Welche Sicherheitszertifikate kann dein Provider aufweisen? ISO Zertifikate (ISO 9001, ISO 27001) geben vertrauenswürdig Auskunft über die Zuverlässigkeit eines Anbieters.

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2. Überbuchung

Es ist üblich Datenübertragungsraten zu überbuchen, da damit zu rechnen ist, dass nicht alle Nutzer der Infrastruktur gleichzeitig die volle gebuchte Leistung beanspruchen. Somit ist die Summe der gebuchten Übertragungsraten höher als die physisch bereitgestellte Anbindung. Dieses System ist vergleichbar mit der Überbuchung von Fliegern. Auch dort werden mehr Sitzplätze verkauft, als zur Verfügung stehen, weil damit gerechnet wird, dass immer einige Passagiere den Flug nicht antreten. Sollten doch alle Passagere erscheinen, werden überbuchte Plätze beispielsweise mit Upgrades in die Business Class entschädigt. Bei Serverinfrastrukturen gibt es solche Entschädigungen zumeist nicht, da sie physisch nicht realisierbar sind. Bei einem Peak können weitere Server mit zusätzlicher Rechenleistung hochgefahren werden, die Übertragungsrate von Leitungen und Kabeln sind jedoch physisch begrenzt. Wer eine hochqualitative Cloud Lösung sucht, sollte daher auch über Überbuchungsraten informieren.


3. Service Qualität und SLAs

Um gezielt auf mögliche Peaks zu reagieren, muss das Netzwerk rund um die Uhr betreut werden. Vor allem im Gaming Bereich muss am Wochenende oder nachts mit Spitzenzeiten gerechnet werden. Solches 24/7 Monitoring ist aufwendig und zeitintensiv. Um nicht die eigenen Personalressourcen damit zu belasten, und auch um im Fall der Fälle Profis parat zu haben, empfiehlt es sich, auf gemanagte Serverinfrastrukturen mit entsprechenden Service Vereinbarungen zurückzugreifen. Automatisierte Monitorings und Reports sowie kompetente Mitarbeiter auf Rufbereitschaft sorgen dafür, dass das Game auch Samstagabend sauber läuft. So bleiben mehr Personalressourcen für das, was ihr richtig könnt: saubere Entwicklung und ein spannendes Design.

Sidenote: Im SLA wird festgehalten, welche Leistungseigenschaften vereinbart werden. Beschäftige dich gut damit um späteren Problemen aus dem Weg zu gehen.


4. Sei da, wo deine Spieler sind

Weißt du, was zumeist der Grund ist, warum ein Game hängt? Oft ist es reine Physik. Daten werden in Glasfaserkabeln mit Lichtgeschwindigkeit transportiert. Das bedeutet aber, dass Pakete zwischen Europa und den USA beispielsweise 150-200 ms brauchen. Zeit, die der Gegner nutzen kann, um dir den Kopf abzuhacken.

Was kannst du als Gaming Anbieter dagegen machen? Sei da, wo deine Spieler sind. Mit einem weltweiten Servernetzwerk stellst du sicher, dass du überall vertreten bist und Latency ein verschwindend kleines Problem wird.

Backbone-Map

Hochwertige Managed Hosting Lösungen in der Cloud können es preislich nicht mit Massenware aufnehmen. Sauberes Monitoring, qualitative Technik und guter Service zahlen sich aber aus. Wer hat schon Lust auf ein Pokemon Go Desaster.