Anfang Februar war es soweit: Nach über einem halben Jahr im Betrieb, durfte ich nun die Berufsschule besuchen. Yay! Endlich wieder lernen, früher aufstehen und von Lehrern umzingelt sein. Die Begeisterung stand mir sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben. Insgesamt waren wir 23 Leute in der Klasse, an den guten Tagen zumindest, darunter waren nicht nur Lehrlinge aus Kärnten, sondern auch aus Tirol, sowie jüngere und etwas ältere Lehrlinge. Und wie in jeder Schule habe ich in den zwei Monaten sehr viel gelernt und was genau erzähle ich euch in diesem Blogpost:
Messer, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht. Das haben einem die Eltern früher immer beigebracht. Vielleicht wirken Schneidemaschinen deshalb beängstigend, oder weil der Lehrer gesagt hat, dass man sich damit ganz schnell den Finger abschneiden kann und wir nur einen Verbandskasten haben, der auch nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Dadurch bin ich ein bisschen vorsichtiger an die Sache rangegangen. Hinweis: Solange kein panischer Mitschüler oder Mitschülerin in der Nähe ist und hin greift, kann nicht viel passieren, denn es gibt eine Sicherung und die muss man mit beiden Händen drücken.
Manchmal habe ich mich als Nichtraucherin dazu entschlossen den dunklen Klassenraum zu verlassen und mich zu den Anderen in den Raucherhof zu gesellen. Und was macht man als Nichtraucherin im Raucherhof? Genau: frische Luft schnappen, stehen, schauen und sich über viel Blödsinn unterhalten. Aber wie eine Klassenkameradin von mir immer sagt, entstehen aus den unsinnigsten Gesprächen, die besten Ideen und das habe ich auch festgestellt, denn so manche Ideen wurden in meinen Projekten umgesetzt.
Was mich am meisten Überwindung kostete? Eindeutig das frühe Aufstehen! Denn während der Berufsschulzeit musste ich mit dem früheren Zug fahren. Am ersten Tag an dem ich mit diesem Zug gefahren bin, das war ein Montag, habe ich leider keinen Sitzplatz bekommen, konnte stehen und fiel fast hin, weil der Zug so wackelte. Aber mit der Zeit habe ich auch ein paar Vorteile gefunden. Ich werde nicht mehr von meinem Vater ermahnt schneller zu sein, weil er sonst vor der Arbeit keinen Kaffee mehr trinken kann und am Abend komme ich früher nach Hause. Mein Fazit: Irgendwann habe ich mich an das frühe Aufstehen gewöhnt und habe festgestellt, dass es gar nicht so schlimm ist wie ich es anfangs gedacht habe und dass ich keinen Sitzplatz bekomme, kommt ja zum Glück nicht so oft vor.
Und natürlich habe ich auch sehr viel gelernt was ich für meinen Beruf brauche. Da mein Lehrberuf namens – wait for it – „Medienfachmann/-frau – Marktkommunikation und Werbung“ zusammen mit den Lehrberufen „Medienfachmann/-frau – Mediendesign und Medientechnik“ geführt wird, habe ich in diesem Berufsschuljahr sehr viel über Grafikdesign gelernt. Ich hatte davor weniger Erfahrungen in diesem Bereich und habe deshalb sehr viel dazu gelernt. Am Ende des Schuljahres hatte ich sogar eine eigene Zeitschrift, einen Flyer und ein Plakat erstellt und da war ich sehr stolz drauf.
Die Berufsschulzeit war sehr lehrreich. Ich habe nicht nur etwas für meinen Beruf gelernt, sondern auch Dinge die einem dabei helfen eine eigene Meinung zu bilden, also sehr viel für das Allgemeinwissen (Welches meiner Meinung nach sowieso immer ein bisschen aufgefrischt werden sollte). Ich habe viele neue Leute kennengelernt und zum Abschluss habe ich sogar in einer Bar gesungen.
So, das war’s über mein erstes Berufsschuljahr und wenn du jetzt Lust auf eine neue Herausforderung bekommen hast und auch wieder etwas dazulernen willst, dann schau doch einmal bei unseren aktuellen Stellenausschreibungen vorbei. Wir vergeben immer wieder Lehrstellen in verschiedenen Abteilungen. Und wenn du schon fertig gelernt hast, ist vielleicht auch unter den anderen Jobs was dabei für dich.