Anexia hat eine Cloud Studie in Österreich in Auftrag gegeben um mehr über die Einstellung, das Nutzungsverhalten und die Erwartungen von Unternehmen an Cloud Services zu erfahren. Die Ende Juni 2018 veröffentlichten Ergebnisse zeigten u. a., dass sich viele Unternehmen vor der Auslagerung der Daten in die Cloud fürchten, aber ist das berechtigt? Ist ein Firmenserver wirklich sicherer?
Wir haben einen unserer Experten dazu befragt: Stephan Bock, Head of Sales, erzählt euch wieso die Auslagerung in die Cloud eine gute Variante ist und welche Implikationen aus den Ergebnissen folgen.
Laut der Cloud Studie wissen 21 Prozent der österreichischen Unternehmen nicht, wo sich ihre Server befinden. Was meinst du dazu?
Ich finde dies eine sehr wichtige Erkenntnis. Wobei es in unserer heutigen, vernetzten Welt, oftmals nicht direkt ersichtlich ist und manchmal auch gar nicht so einfach herauszufinden, an welchem Standort die Cloud Services wirklich betrieben werden. Hier muss man sich schon intensiver hineindenken und recherchieren. Das kann ich dennoch jeden empfehlen. Insbesondere bei Unternehmensdaten sollte eine ganz klare Entscheidung getroffen werden, wo die Daten geografisch liegen. Grund der Unwissenheit ist unter anderem der Mangel an transparenter Information und der fehlenden Sensibilisierung für dieses doch wichtige Thema.
Mit Ende Mai ist die DSGVO in Kraft getreten und viele Unternehmen sehen darin aktuell die größte Herausforderung für die IT. Was ist deine Meinung zu dieser Thematik als Head of Sales? Müssen sich die Kunden davor fürchten und mit welchen Konsequenzen müssen sie bei Nicht-Einhaltung rechnen?
Die Folgen bei Nicht-Einhaltung der DSGVO sind kostenpflichtige Abmahnungen und Strafen. Die Konsequenzen fallen zum Teil aber auch sehr skurril aus. So ist kurioserweise das Online-Angebot der großen US-amerikanischen Tageszeitungen „Los Angeles Times“ und „Chicago Tribune“ seit Mai nicht mehr für europäische Nutzer zugänglich. Die Tageszeitungen sperren damit ganz bewusst europäische Leser aus, weil sie sich nicht auf die europäischen Regeln einlassen wollen. Das zeigt die Brisanz des Themas sehr deutlich.
Wer sich ordentlich auf die DSGVO vorbereitet hat, braucht sich aber nicht zu fürchten. Es hilft natürlich ungemein, mit Dienstleistern zusammenzuarbeiten, die einen hierbei ordentlich unterstützen. Wir bei Anexia können beispielsweise für unsere Hosting-Kunden sicherstellen, dass die Datenhaltung DSGVO-konform und der Betrieb von Serversystemen in Österreich oder Deutschland erfolgt.
Als Sales Manager berät man die Kunden und betreut einen Kundenstamm. 6 von 10 Unternehmen sehen die persönliche Beratung auf Deutsch als kaufentscheidend, ebenso die Beratung zu Datenschutzthemen. Was bedeutet das für dich und dein Team?
Dieses Ergebnis zeigt mir, dass wir bei Anexia mit unserer Strategie richtig liegen. Auch wenn sich das Leistungsportfolio über die Jahre hinweg natürlich ein wenig geändert hat, fokussieren wir uns heute genauso wie vor zehn Jahren auf maßgeschneiderte IT-Services für Geschäftskunden. Dabei steht die persönliche Beratung und Betreuung im Vordergrund. Das ist uns sehr wichtig.
Kleine Cloud Anbieter punkten durch persönliche Beratung. 50 Prozent der Unternehmen wollen in Zukunft Beratungsdienstleistungen vermehrt in Anspruch nehmen. Wieso meinst du ist das für viele so ein wichtiges Thema?
Ich denke es ist für so viele ein wichtiges Thema, weil es meiner Meinung nach einfach essentiell ist, sich auf das zu konzentrieren, was man richtig gut kann. Klar – es lassen sich heutzutage Cloud Services von unterschiedlichsten Anbietern in Windeseile online per Kreditkarte bestellen. Auch die Inbetriebnahme ist häufig sehr einfach. Schwierig wird es dann, wenn es tatsächlich um die Übernahme von Verantwortung geht. Ebenso herausfordernd sind Situationen, in denen etwas nicht so funktioniert wie es eigentlich funktionieren sollte.
Aus Gesprächen mit unseren Kunden und Geschäftspartnern weiß ich, dass an uns immer wieder geschätzt wird, dass wir uns als Dienstleister vollumfänglich um eine sauber funktionierende IT-Infrastruktur kümmern. Wir sorgen für eine ordentliche, begleitete Inbetriebnahme, um ein stabiles Umfeld im laufenden Betrieb und stellen sicher, dass all der administrative IT-Ballast nicht das Geschäft unserer Kunden beeinträchtigt. Das alles hat natürlich seinen Preis – keine Frage. Unser Kunde hingegen kann sich dadurch jedoch vollumfänglich auf sein Kerngeschäft fokussieren – was erfahrungsgemäß einen sehr hohen Mehrwert bietet.
Bei Unternehmen über 49 Mitarbeitern, die bereits in der Cloud sind, sehen es 45 Prozent als wahrscheinlich an, dass sie die Technologie noch stärker nutzen. Sollte Cloud Computing auch von kleineren Unternehmen stärker eingesetzt und genutzt werden?
Das kann man so nicht sagen. Cloud Computing eröffnet eine Vielzahl an Vorteilen gegenüber der Nutzung eigener Hard- und Software. Es werden keine eigenen Hardware-Ressourcen mehr für die Speicherung von Daten benötigt. Es müssen keine Softwarelizenzen mit hohem Einmalinvestment gekauft werden. Die Daten sind darüber hinaus auf Wunsch von überall zugänglich. Wichtig bei einer Entscheidung für die Cloud ist es allerdings, einen vertrauenswürdigen Partner zu wählen, der sicherstellt, dass vertrauliche Daten tatsächlich auch vertraulich behandelt werden und z.B. nicht außerhalb der EU in Umlauf geraten. Denn dann können aufgrund fehlender oder lückenhafter Datenschutzrechte schwierige Situationen entstehen.
Knapp die Hälfte der Befragten sieht Angriffe auf die IT (z.B. DDoS Attacken) als kein relevantes Thema an, obwohl wir dieses Jahr die größte DDoS Attacke in Österreich abgewehrt haben. Wie bewertest du diese Erkenntnis? Siehst du diese Einstellung der Unternehmen als leichtsinnig an?
Ja, ich sehe diese Einstellung definitiv als leichtsinnig an. Allerdings kann ich schon nachvollziehen, weshalb dieses Thema für viele Unternehmen erst einmal keine Relevanz hat. Im Gespräch mit Kunden höre ich sehr oft Aussagen wie: „Wir hatten noch nie eine DDoS Attacke“ oder „Wir sind viel zu klein, wir sind doch kein Ziel für einen DDoS Angriff. Aus meiner Sicht ist das so, als würde ich sagen: „Ich brauche doch keine Autoversicherung, denn ich hatte noch nie einen Unfall.“ Das kann viele Jahre gutgehen, aber wenn man Pech hat, dann trifft es einen doch. Und dann ist der Schaden möglicherweise groß.
Oftmals wird es Unternehmen erst dann bewusst, was es heißt, komplett offline zu sein, wenn diese Situation tatsächlich eintritt. Viele machen sich erst dann Gedanken, welche Umsatzausfälle sie beispielsweise mit einem Onlineshop pro Stunde tatsächlich erleiden.
Viele Kunden sind sich immer noch unsicher dabei ihre Daten über die Cloud zu sichern. Österreich wird mit 8 von 10 Befragten als sehr vertrauenswürdig eingestuft, was die Lokation von Daten angeht, mit Abstand gefolgt von Anbietern aus dem EU-Raum (49%) und den USA (11%). Wie kann man Kunden die Unsicherheit nehmen?
Hier kann ich Unternehmen nur empfehlen gemeinsam mit dem IT-Dienstleister seiner Wahl in ein offenes Gespräch einzusteigen. Aus meiner Erfahrung können viele Bedenken damit abschließend geklärt werden.
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