Im letzten Jahr ist bei der Anexia großer Mitarbeiterzuwachs gewesen. Über 40% der Anexianerinnen und Anexianer sind erst im letzten Jahr dazugekommen, und jede und jeder Einzelne davon ist ein Juwel. So wie Belinda Baumgartner. Die hat zwar nicht erst 2016 angefangen – ein Juwel ist sie trotzdem.
Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Erfahrung bringt ein guter Mitarbeiter mit. All das hat Belinda. Vor ihrer Tätigkeit war sie in Hamburg, den USA, Toronto und sogar der Karibik als Motion Graphics Designer und Creative Director tätig. Um solche Juwelen zu uns zu locken und auch bei uns zu behalten braucht es eine offene und spannende Umgebung. Anexia ist ein offenes Unternehmen – wir kennen keine Grenzen: Mit Bürostandorten auf der ganzen Welt weder auf der Landkarte noch in unseren Köpfen. Und somit schaffen wir Raum für Freigeister wie Belinda, die bei Anexia die Verantwortung für das UX Design trägt.
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Belinda haben wir gebeten, davon zu berichten, warum Erfahrung so wichtig ist und warum sie dennoch immer offen für neue Aufgabenfelder bleiben will. Bitte, Belinda!
Kannst du dich kurzvorstellen: Wer bist du und was machst du bei Anexia?
Ich heiße Belinda Baumgartner und bin bei Anexia als Senior UX Designerin angestellt. Ich mache Konzeption für Web und Mobile Applikationen, koordiniere die Agenturen, die uns zuliefern, mache aber auch selbst immer wieder Designs für Kunden, wie beispielsweise für Springer Reisen oder McDonalds Deutschland und deren Monopoly App.
UX Design ist das User Experience Design: Was kann Design tun, damit die Interaktion des Users mit einer Applikation besser funktioniert?
Da gibt es viele verschiedene Punkte. Ich erklär’s an einem einfachen Beispiel: Wenn z.B. Save- und Cancel-Button vertauscht positioniert sind, klickt der User oftmals versehentlich automatisch auf den Cancel-Button, obwohl er speichern will. Gewisse Abläufe im Web funktionieren einfach intuitiv, und wenn diese Intuition gestört wird, macht das UX Design etwas falsch. Man muss sich in den User hineinversetzen und sich überlegen, wie die Elemente angeordnet sein sollten, damit der User sich am besten zurechtfindet.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Einfachheit: Es darf nicht zu komplex werden, denn auch das stört das intuitive Handeln beim User. Um ehrlich zu sein weicht das immer mehr vom eigentlichen Design ab. Es geht vielmehr darum, ein Konzept zu erstellen, das dem User die Handhabung einfach und intuitiv macht. Das Design hält sich eher im Hintergrund.
Zierleisten und Blumenranken Ade also?
Bisher denkt man immer an schöne Designs, die wirklich ausgefeilt sind. Beim Mobile Design ist aber alles reduziert und die Funktionalität steht im Vordergrund. Das ist der Clou beim Ganzen. Man muss den Mittelweg zwischen Design und Nicht-Design finden, wenn man so will.
Gibt es spezielle Programme, mit denen die User Experience nachvollziehbar wird?
Klar. Zu Beginn eines neuen Projekts zum Beispiel, geht es nicht um den Look, sondern erstmal um die Funktionalität. Die wird mit sogenannten Wireframes dargestellt. Da geht es darum, Screen für Screen die Elemente anzuordnen und die Basisfunktionen zu beschreiben. Auf Basis dieser Wireframes designen wir dann.
Außerdem ist das Mobile App Design natürlich ganz anders als Webdesign. Es gibt jeweils bestimmte Standardelemente aus den Plattformen, also Android oder iOS, wie Buttons, die dem Designer zur Verfügung gestellt werden, welche – richtig eingesetzt – im Gesamtkontext einer Mobile App auch wirklich Sinn machen. Man muss also wissen wie diese Plattformen aufgebaut sind und welche Interface Elemente zur Verfügung stehen. Außerdem muss man die Unterschiede bei Screen Größen und Auflösungen für die unterschiedlichen Devices beachten und entsprechend designen. Du brauchst also schon Gespür und Erfahrung, um für alle möglichen Devices zu konzipieren und designen.
Schauen wir doch ein bisschen, wie du zu dem gekommen bist, was du jetzt machst. Was hast du gemacht, bevor du zu Anexia gekommen bist?
Ursprünglich habe ich die Modeschule in Villach besucht. Das ist schon sehr, sehr viele Jahre her (lacht). Ich habe mich danach mit einer Brautmodenlinie selbstständig gemacht, ein hart umkämpfter Markt für einen kleinen Hersteller aus Österreich. Das lief leider nicht nach Plan. Ich hatte damals aber schon meine Tochter und wollte deshalb Salzburg – wo ich damals lebte – nicht verlassen. Da es in Salzburg im Modebereich leider keine attraktiven Jobs für mich gab, wusste ich, dass es Zeit war für eine Neuorientierung. Bei der Internet-Recherche nach einem neuen Aufgabengebiet bin ich dann quasi per Zufall auf etwas Spannendes gestoßen: balthaser.com. Das war 1998, und diese Website aus den USA war eine der ersten richtig guten Flash-Webseiten. Ich war hin und weg und habe gewusst: genau das will ich machen. Und so habe ich mir in drei Tagen und Nächten Macromedia Flash, heute eben Adobe Flash, beigebracht, und angefangen, privat ein paar Webseiten zu basteln sowie mich in der Newsgroup Macromedia.General.Germany zu etablieren.
Manchmal braucht man eben den richtigen Riecher.
Du sagst es. Innerhalb von nur ein paar Wochen hat mich dann eine deutsche Firma als Motion Graphics Designerin angestellt. In der Folgezeit war ich dann immer wieder in Hamburg und habe u.a. an aufregenden Flashprojekten für Kunden wie RTL, Pro7 und Big Brother Germany mitgearbeitet. Man muss sich im Hinterkopf behalten, dass damals das Internet – vor allem für private User – noch ziemlich in den Kinderschuhen steckte, und wir anfangs noch für 28.8 Modems optimieren mussten. Sowas kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Aber das war damals schon sehr aufregend und die Community der Flash-Designer war wie eine kleine Familie, in der man sich untereinander geholfen hat. Über die Jahre hinweg bin ich dann aber auch immer mehr in den Screen Design Bereich hineingerutscht und habe mich auch viel mit klassischer Werbung, wie z.B. Printdesign, aber auch mit Fernseh- und Kinowerbung beschäftigt. So hat mein Werdegang als Creative Director angefangen.
Aber das sollte noch nicht alles gewesen, oder?
Genau. 2007 bin ich dann ausgewandert. Ursprünglich nach Barbados und dann nach Grenada, also in die Karibik. In Barbados habe ich zuerst in einer Werbeagentur gearbeitet und dort den gesamten Internetbereich abgedeckt. Kurz darauf habe ich dann für denselben Arbeitgeber in Grenada eine weitere Filiale aufgebaut und geleitet, bevor ich mich dann 2009 mit meinem eigenen Designstudio selbständig gemacht habe. Dieses existiert immer noch in Grenada, und auch wenn ich jetzt hier in Kärnten lebe, bediene ich immer noch einige Kunden dort.
Was hat dich in die Karibik gebracht?
Ich bin immer schon gerne gereist, und nachdem ich das erste Mal in Kuba war, das war 1991, wollte ich in die Karibik. 2006 habe ich mich dann endlich dazu entschlossen, den Plan umzusetzen, mich bei einigen Firmen in Barbados beworben, ein Jobangebot bekommen und das einfach gepasst hat. 2007 bin ich dann schlussendlich mit der ganzen Familie nach Barbados gezogen.
Was hat dich zurück gebracht?
Ich habe dazwischen ja noch einige Zeit in Kalifornien gelebt und auch ein paar Monate in Toronto gejobbt. Meine Tochter hat zu diesem Zeitpunkt wieder in Österreich gelebt und ich wollte in der Nähe sein. Ich hätte auch in Toronto bleiben können, aber das hat beruflich nicht so ganz gepasst. Ich hatte also die Wahl: Entweder gehe ich wieder nach Grenada und widme mich wieder voll meiner Agentur, oder ich gehe zurück nach Österreich und verwirkliche endlich meinen Traum eines Studiums.
Ich wollte immer schon studieren.
Warum so spät noch ein Studium? Du hattest ja schon eine Ausbildung und genug Berufserfahrung.
Ich wollte immer schon studieren, aber das hat einfach nie gepasst. Als ich meine Tochter bekam war ich erst 23. Es war einfach nie die Zeit, weil ich immer gearbeitet habe. Aber vor ein paar Jahren war dann einfach der richtige Zeitpunkt, und ich habe mich dazu entschieden Medizininformatik an der FH Kärnten zu studieren, weil es ein interessanter und zukunftsorientierter Bereich ist – und weil hier meine Tochter lebt. Ich glaube, was ich jetzt mache, ist genau das Richtige. Informatik macht mir sehr viel Spaß.
Du bist mit viel Weitblick und Erfahrung zur Anexia gekommen. Hilft dir das, weil du viel mitbringst, oder ist es manchmal komisch, wieder in Kärnten zu sein, wenn man die Welt gesehen hat?
(lacht) Nein, sicher hilft das. Nachdem ich schon Einiges erlebt und immer unterschiedliche Dinge gemacht habe, weiß ich hier vieles zu schätzen. Bei Anexia ist es toll, weil ich recht frei arbeiten kann. Ich bin nicht in ein Schema hineingepresst und muss nichts stupide abarbeiten. Man kann sich hier frei weiterentwickeln. Klar, Kärnten ist ein kleines Bundesland in Österreich und ist wirtschaftlich wohl eher im hinteren Feld angesiedelt. Mir gefällt einfach, dass Anexia über den Tellerrand schaut. Wir sind international vertreten, und das finde ich schon imposant.
Hast du schon immer gewusst, dass du mal einen kreativen Beruf ausüben willst, hast du z.B. als Kind schon immer gerne gemalt?
Meine gesamte Familie ist künstlerisch veranlagt. Mein Papa war Malermeister und malt auch künstlerisch sehr viel. Meine drei Onkels sind alle sehr kreativ und malen. Einer von ihnen lebt in Australien und ist Bildhauer und schafft tolle Skulpturen. Also das kommt aus der Familie: Ich wollte schon immer was Kreatives machen. In den letzten Jahren habe ich aber gemerkt, dass es mich noch woanders hinzieht. Jetzt möchte ich mich im technischen Bereich weiterbilden und zwar im Bereich Big Data und Data Science. Im Designbereich habe ich bereits viel gesehen; jetzt will ich nochmal etwas Neues anpacken und der Bereich, für den ich mich interessiere, wird zukünftig immer wichtiger, nicht nur für große Unternehmen.
Ich fühle mich manchmal wie ein Schwamm, der alles aufsaugt. Weiterentwicklung, das ist mir ganz wichtig.
Bist du ein neugieriger Mensch?
Ja, ich lerne wahnsinnig gerne. Andere gehen gerne aus – ich lerne lieber was und bilde mich weiter. Ich fühle mich manchmal wie ein Schwamm, der alles aufsaugt. Weiterentwicklung, das ist mir ganz wichtig.
Studium, Arbeit und die Familie: Das ist Dreifachbelastung. Schläfst du auch noch manchmal?
Ja, ich glaube es hilft, dass ich sehr fokussiert bin. Ich mache nichts Anderes. Entweder Arbeiten oder FH, das war‘s dann schon. Das habe ich vorher gewusst, und für drei Jahre ist das eben so. Ich mache es aber auch gerne, weil ich ein Ziel vor Augen habe und weiterkommen möchte. Ich finde, Bildung ist ein lebenslanger Prozess, und wer aufhört zu lernen, der bleibt auch in seiner persönlichen Entwicklung stehen.
Braucht es da ein Entgegenkommen vom Arbeitgeber?
An der FH haben wir einen fixen Stundenplan mit Anwesenheitspflicht. Und es ist auch so: Wenn ich einmal nicht bei bestimmten Vorlesungen bin, dann fehlt mir ein großes Stück Wissen. Aber ich muss schon sagen: Anexia kommt mir sehr entgegen. Ich habe meine fixen Arbeitszeiten, aber die kann ich weitgehend flexibel gestalten, solange es die Projekte, an denen ich mitarbeite, zulassen. Das ist keine Selbstverständlichkeit und ein großes Entgegenkommen von Anexia, das ich sehr zu schätzen weiß.
Wir haben viel gehört, was deine Arbeit ausmacht und was es dafür braucht. Wie wird man jetzt das, was du machst?
Ich habe Grafikdesign nie studiert, sondern mir das Wissen über viele Jahre hinweg selbst angeeignet. Ein spezifisches Studium ist natürlich hilfreich, weil man dort gerade bezüglich User Experience Design ganz anderes Basiswissen lernt, das ich mir erst über die Jahre hinweg angeeignet habe. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man über die Tools und Trends Bescheid weiß, sich immer am Laufenden hält und sich gut bei den unterschiedlichen Plattformen, also z.B. Android, iOS, Windows etc. auskennt. Ansonsten ist für mich persönlich einfach die Praxis ganz, ganz wichtig. Die bekommt man nicht über Nacht, das ist ein jahrelanger Prozess.
Das heißt, Kreativität und gut malen können ist gar nicht so wichtig?
Natürlich ist Kreativität sehr wichtig. Bestimmte Sachen kann man lernen, Kreativität jedoch nicht. Das habe ich bei vielen Kolleginnen und Kollegen in den letzten 15 Jahren gemerkt. Es gibt sehr viele, sehr kreative junge Leute. Die verfügen über Visionen und Kreativität, aber denen fehlt die Arbeitseinstellung oder das Durchhaltevermögen. Auf der anderen Seite tut man sich schwer, wenn man überhaupt nicht kreativ ist. Sagen wir mal so: Designer ohne Kreativität zu sein ist möglich, aber es wird definitiv schwer, damit erfolgreich zu sein.
In welche Richtung soll‘s nach dem Studium für dich weitergehen?
Ganz ad acta legen will ich meine Erfahrung im Design natürlich nicht. Trotzdem möchte ich in den technischen Bereich reinkommen – also Entwicklung, und wie schon vorher angemerkt, Data Science und auch Datenvisualisierung. Ich wäre gern ein Hybrid von Technik und Design und denke, in vielen Bereichen bin ich das auch schon.
Hybridwesen wie Belinda – fähige Allrounder, die können wir immer gebrauchen bei Anexia. Du bist so ein Multitalent mit Leidenschaft? Join our Revolution und werde Teil der Anexia!