Anexia – das sind nicht nur schnöde Server und Code-Schnipsel: Das sind vor allem 150 Menschen mit Herz, Hirn und Leidenschaft. Deren Geschichten wollten wir im Rahmen von #joinourrevolution vorstellen. Eine davon ist Patricia Forster, dreifache Mutter und bei Anexia als Controllerin die Königin der Zahlen.
Unser Stammsitz ist in Kärnten. Gerade in den ersten Jahren haben wir vor allem dort nach fähigem Personal gesucht, manchmal wie nach der Nadel im Heuhaufen. Kärnten ist Opfer des demographischen Wandels. Die Guten gehen. Wer hier bleibt, findet nicht genug unterstützende Hände, um etwas aufzubauen und geht dann auch. Aber davon hat sich Anexia nicht abschrecken lassen, weil man manchmal einfach nur anfangen muss. Dass das zu Erfolg führt, kann in unserer Firmengeschichte nachgelesen werden.
Und nun wollen wir davon erzählen, und andere auffordern, es uns gleich zu tun. Wir wollen Raum schaffen für positive Meldungen und die Spirale der Miesmacherei und Schlechtrederei durchbrechen. Es geht eben auch anders, denn auch in Kärnten kann Tolles und Innovatives entstehen. Und auch hier leben und arbeiten kluge Köpfe und leidenschaftliche Herzen. Wie eben Patricia, von der hier die Rede sein soll.
Patricia, kannst du dich kurz vorstellen?
Mein Name ist Patricia Forster. Ich habe im Juli 2016 bei Anexia angefangen und ich bin Senior Controllerin. Ich war davor knapp zehn Jahre im Controlling bei verschiedenen internationalen Konzernen. Da lernt man verschiedene Sichtweisen auf‘s Controlling kennen.
Was kann man sich genau unter Controlling vorstellen?
In dem Bereich hast du sehr viel, oder fast ausschließlich mit Zahlen zu tun. Es laufen sämtliche Zahlen über meinen Tisch. Ich bin dabei, verschiedene Berichte aufzubereiten und mache Budgetplanung.
Dann ist also Controlling gar nicht als Kontrolle – das, was nach dem Geldausgeben kommt – zu verstehen?
Genau. Eigentlich findet das Controlling vor dem Geldausgeben statt, aber danach, also Nachkalkulation, ist auch gut. Das Controlling ist aber weniger mit der Kontrolle als mit der Steuerung betraut. Du bereitest Daten auf und machst Berichte, die helfen, leichter Entscheidung zu treffen. Das ist eben eher Steuern als Kontrollieren. Aber wie du sagst: Auch nach dem Geld ausgeben, macht es Sinn einen Blick in die Zahlen zu werfen und zu schauen, ob Projekte erfolgreich waren.
Wie schaut also dein Arbeitsplatz aus?
Wie mein Arbeitsplatz ausschaut? Na, was erwartest du? Drei Bildschirme wie sich das bei Anexia gehört – Tastatur, Maus, und Excel ist ständig geöffnet. (lacht) Aber: Der alte Taschenrechner, das gute Ding darf halt auch nicht fehlen.
Du bist auch Mama. Um Muttersein und Arbeiten zu kombinieren: Was braucht es dazu?
Ja, ich habe drei Kinder. Die Älteste ist sieben und die zwei Kleinen – Zwillinge – sind zweieinhalb. Ich war zwischendrin wieder arbeiten, das hat alles gut funktioniert. Und nach der zweiten Karenz bin ich eben zu Anexia gekommen. Ich kann aus Erfahrung sagen: Es braucht vor allem Gelassenheit (lacht) Da musst du schon stressresistent sein und organisieren können, wenn irgendwas ist mit den Kids, wenn die krank sind oder schulfrei haben. Als ich bei Anexia anfangen habe, sind gerade Marie und Moritz, die beiden Kleinen, krank geworden. Dann muss man eben schnell organisieren und umdisponieren. Aber das hat alles wunderbar geklappt.
Ich finde es auch wichtig, dass es ausgewogen ist zwischen Muttersein und Arbeiten.
Was kann da die Controllerin Patricia von der Mama Patricia lernen und umgekehrt?
Lass mich kurz überlegen. Vom Arbeitswesen nehme ich mit nach Hause, dass ich den Stress und Termindruck aushalten kann. Und als Mama sieht man gewisse Sachen nicht so eng. Du versuchst, einen schnellen, pragmatischen Lösungsweg zu finden. Zuhause läuft auch nicht immer alles wie geplant und ordentlich. Und genauso versuche ich dann, meinen Perfektionismus in der Arbeit zu pragmatisieren, um ausgeglichen zu sein und überall voranzukommen. Ja mit Kindern geht’s manchmal drunter und drüber – aber das ist ja das Schöne am Leben.
Wie bist du zu dem Beruf gekommen, den du jetzt machst?
Ich habe immer schon gerne mit Zahlen gearbeitet. Während andere das verflucht haben, habe ich Mathematik in der Schule geliebt. Neben der Matura habe ich dann schon auf der Wifi Buchhaltungskurse belegt, weil mich das interessiert hat. Da war schnell klar, dass ich BWL studiere. Mein Studium habe ich dann selbst finanziert und deshalb diverse Praktika und Jobs gemacht. So habe ich auch meine erste Anstellung im Bereich Controlling bekommen. Und dann habe ich gleich gewusst: Das ist es; das ist meine Berufung (lacht). Das hat mir total Spaß gemacht und so habe ich den Weg weiterverfolgt.
Für mich waren Zahlen schon immer die Leidenschaft. Während andere es verflucht haben, habe ich Mathematik in der Schule geliebt.
Während der Matura, weil es einem Spaß macht, Buchhaltungskurse an der Wifi zu belegen: soviel Engagement zeigen nicht viele…
(lacht) Ja, für mich waren einfach schon immer die Zahlen die Leidenschaft. Das, was wir in der Schule gelernt haben, war mir einfach ein bisschen zu wenig vom Buchhaltungsbereich. Ich wollte rausfinden, ob das der Weg ist, den ich gehen will.
Was gefällt dir an deinem Job und was motiviert dich?
Es liegt mir einfach, ich habe diese Affinität zu den Zahlen. Mein Mann schmunzelt dann: Du mit deinen Zahlen, immer nur Nummern und Excel. Dann kann ich nur sagen: Die Zahlen ändern sich ja ständig. Das ist das Spannende. Ich schaue gerne zu was passiert, wenn man bei der einen Zahl ein bisschen dreht. Wie ändert sich die andere dann? Das ist doch gar nicht so schlecht.
Bei meiner Position bei Anexia ist das Spannende nun, dass es in dem Sinn kein Controlling gab. Das motiviert mich total. Es ist alles im Aufbau und ich kann meine Erfahrungen und Ideen komplett mit einfließen lassen und so nach meiner persönlichen Note mitgestalten.
Im Controlling bist du nie Einzelkämpfer, sondern spielst immer jemandem zu oder andersrum.
Du bist ja jetzt alleine. Ist es ungewohnt, wenn man nicht im Team arbeitet?
Jein, ich geh natürlich sehr oft zur Buchhaltung. Wir sprechen uns ab bei allen Basis Sachen, sodass es keine Probleme gibt. Dadurch, dass ich allein bin, fehlt aber natürlich der Austausch und die Möglichkeit Absprache im Team zu halten, ob das so passt. Ich gehe damit jetzt direkt auf höchste Ebene; das funktioniert auch gut. Und weil es ja das Ziel ist, verschiedene Abteilungen und Bereiche zu unterstützen, stehe ich dann natürlich auch im Austausch mit denen. Ich bin so nie der Einzelkämpfer, sondern spiele immer jemanden zu und andersrum. Da steh ich nie einzeln für mich da.
Wie schaut den Arbeitsalltag aus?
Grundsätzlich ist kein Tag wie der andere.
Die Zahlen ändern sich ja auch ständig.
Mit positiven und negativen Überraschungen. (lacht) Da wir noch im Aufbau sind, ist viel Prozessdefinition zu machen. Ist das getan, ist es im Controlling so, dass du fixe Termine mit den Abteilungen hast und dann den Monatsabschluss sowie Budgetplanung machst. Dazu müssen gewisse Berichte erstellt werden. Aufgrund der Ergebnisse hältst du dann Rücksprache mit den Leuten und man schaut gemeinsam, wo verbessert werden kann.
Dann ist der Controller – anders als man vermuten könnte – gar nicht nur Schreibtischtäter, sondern viel im Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen.
Beides stimmt eigentlich. Du bereitest die Daten auf, aber du behältst die nicht für dich. Du besprichst sie ja immer mit den Verantwortlichen. Und auch, wenn mir bei der Bearbeitung der Datensätze etwas komisch vorkommt, halte ich immer wieder Rücksprache und vergewissere mich, ob alles korrekt ist.
An welchen Punkten kann man als Controller so richtig was falsch machen? Was sind die kritischen Momente?
Das Um und Auf sind Querchecks. Eine falsche Zahl rausgeben, das geht nicht. Und auch eine Zahl blindlinks übernehmen, das geht auch nicht. Du musst immer auf die Basis gehen und die Daten genau prüfen. Einfach vertrauen genügt nicht. Wir müssen immer kritisch hinterfragen und nachforschen, was wo herkommt.
Das ist ja fast eine detektivische Arbeit.
Ja, du kannst nicht einfach eine Zahl, die du kriegst, so hinnehmen. Du sollst schon verstehen, was du machst und ein bisschen verifizieren.
Jetzt haben wir viel über Controlling und deine Aufgaben bei Anexia gesprochen. Du hast drei Kinder. Was machst du, wenn du nicht gerade bei Anexia bist? Was erfüllt dich neben deiner Arbeit?
Mit drei Kindern wird’s einem nie fad. Da braucht man nicht groß was planen, das machen die Kids. Meine Große geht gerne reiten und ich begleite sie zum Unterricht. Und die zwei Kleinen, die wollen natürlich auch viel Aufmerksamkeit.
Mein Mann arbeitet Vollzeit, fängt aber relativ früh an und ist so ab Mitte Nachmittag zuhause. Damit haben wir den späten Nachmittag und den frühen Abend wirklich als Familie zur Verfügung. Dann heißt es Lego spielen, Puppen spielen, für die Familie kochen, basteln, im Garten spielen – es ist immer was geboten. Und nebenbei mache ich auch noch den Bilanzbuchhalter an der Wifi. Also mir wird nicht langweilig.
Weshalb ist es für dich wichtig, diese Fortbildung zu machen?
Bilanzbuchhaltung und Controlling ergänzt sich gut. Ich sag immer: Controlling ohne Buchhaltungskenntnisse kannst du kippen. Und da ich jetzt alleine im Team bin, habe ich so ein besseres Verständnis. Ich kann also besser einschätzen, ob etwas möglich ist und verstehe viele Dinge auch mehr. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen dazu sind eine wichtige Information. Das ist das eine. Zusätzlich mag ich es, etwas Neues zu lernen, das mich fordert. Das ist auch einfach Zeit für mich und für meine Bedürfnisse, die ich mir da rausnehme.
Wenn jetzt jemand das gleiche machen möchte wie du, was ist die richtige Ausbildung?
Ich denke, ein Studium ist schon nötig, oder ein Kolleg im Bereich Controlling. Die Basics lernt man in der Schule sonst zu wenig. Ganz viel, wie überall, kommt dann aber beim Job selbst. Ich selber merke jetzt besonders, dass die Ergänzung mit der Buchhaltung super ist. Ein bisschen Interesse dafür sollte man auch mitbringen, schließlich baut das Controlling auf der Buchhaltung auf.
Und natürlich die Liebe zu den Zahlen, das braucht’s. Sonst ist man, glaube ich, falsch.
Muss man Perfektionist sein?
Ja, die Zahlen müssen stimmen. Aber auch bei den Berichten hilft es sicher, ordentlich zu arbeiten, damit sie leserfreundlich sind. Wenn du ein Chaot bist, ist es für den Empfänger auch schwerer.
Und was kann man von einem Controller lernen?
Ich denke vom Controlling kann man lernen, welche Bedeutung gute Planung hat und ein Verständnis dafür zu entwickeln, auch das Kaufmännische zu beachten. Wir planen etwas und daran orientieren wir uns. Am Ende wird kontrolliert, ob es was gebracht hat oder nicht. Hat man sich für einen Weg entschieden, heißt es dem treu zu bleiben und am Ende nachzuschauen, ob’s gepasst hat. Wer die ganze Zeit die Richtung ändert, kann keine Vergleichswerte ziehen. Natürlich können auch zwischenzeitlich, je nachdem wie lange ein Projekt läuft, auch Zwischenberichte erstellt werden: Die analysiert man dann und schaut, ob man den Weg ändern muss und was die Konsequenzen wären. Oft will man vielleicht der noch besseren Idee anhängen. Aber je mehr ich abkomme, von dem was ich vorhatte, desto schlechter kann ich am Ende auch vergleichen.
Wer wie Patricia beweisen will, dass Kärnten mehr drauf hat, findet hier unsere aktuellen Stellenangebote in Klagenfurt. Aber auch die anderen Bürostandorte suchen laufend nach Unterstützung von klugen Köpfen. Hier geht’s zu Join Our Revolution und den aktuellen Stellenausschreibungen: