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ANEXIA
OKT
17
2018

Markus Nödl: Sharing is Caring – Jeder kann alles lernen!

Geschrieben am  17. Oktober 2018 von Lucia Schöpfer

Reden, das kann er! Markus ist nicht nur Senior Storage Architect, er steht oft auf der Bühne für Anexia und hat ein Talent dafür, komplexe Dinge einfach zu erklären. Seine Devise: Jeder kann alles lernen. So hat er schon zu Schulzeiten begonnen, sich als Maschinenbau-Schüler zum IT-Profi auszubilden. Heute ist er verantwortlich für alles, was bei Anexia mit dem Thema Speicher zu tun hat.

Wie Markus zum Storage-Experten wurde und an welchen Autos er in seiner Freizeit rumschraubt, erfahrt ihr im #joinourrevolution Interview.

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Wärst du so nett und könntest dich kurz vorstellen: Wer bist du und was machst du bei Anexia?
Mein Name ist Markus Nödl. Ich bin 35 Jahre alt und Senior Storage Architect bei Anexia. Prinzipiell bin ich hier für alles zuständig, was mit dem Abspeichern von Daten zu tun hat.

Wie sehen deine Aufgabenfelder als Storage Architect aus?
Wie es der Name schon sagt, Storage-Systeme sind es, womit ich mich beschäftige, also die Planung von Konzepten oder Verbesserungen von Standards. Aber ich kümmere mich auch um die technische Umsetzung. Ein weiterer Teil, der in meinen Aufgabenbereich fällt, ist die Automatisierung der Systeme. Wir haben mittlerweile über 100 Systeme, verteilt in den gut 90 Serverstandorten von Anexia. Da macht es Sinn, Standard Tasks zu automatisieren.

Kannst du uns ein Beispiel nennen?
Ein Beispiel, an welchem ich gerade arbeite: Ein Kunde braucht mehr Speicherplatz. Dafür muss ein Ticket aufgemacht werden mit ‚Ich brauche mehr Speicherplatz‘. Nicht nur, dass das Eröffnen des Requests natürlich Zeit benötigt, muss dieses Ticket auch bearbeitet werden. Durch die Automatisierung können wir das Werkzeug dazu dem Kunden direkt in die Hand geben. Dieser loggt sich in die Anexia Engine (Cloud Management Plattform Anm. der Red.) ein und kann seine Laufwerke selbständig um x vergrößern. Dadurch wird uns schon Einiges an Arbeit abgenommen und vor Allem hat der Kunde die Änderung sofort umgesetzt und muss nicht auf die Bearbeitung des Tickets warten.

Wenn du von der Planung von Konzepten sprichst: Kann man deine Arbeit mit einem Bauprojekt vergleichen, wo du – der Architekt – schaust, dass es in der Theorie steht und der Bautechniker und Statiker schauen, das es wirklich steht?
Ja, schon. Im Endeffekt überlegen wir, wie Dinge auszusehen haben um möglichst effizient zu sein. Ich erarbeite das Konzept wie der Architekt und die Ausführung obliegt dann teilweise mir und zum Teil auch einigen meiner Kollegen. Zum Beispiel bei einem Standortkonzept, da bin ich nicht der, der quer durch die Weltgeschichte fährt und die Dinge ins Rack reinschraubt. Natürlich kommt es vor, dass ich eben in Wien mal ins Rechenzentrum gehe, aber im Großen und Ganzen definiere ich die Rahmenbedingungen und die Kollegen am jeweiligen Standort setzen das um.

Bei Anexia gefällt mir, dass ich mich mit meiner Erfahrung einbringen kann und die Möglichkeit bekomme zu helfen wo ich gebraucht werde.

Automatisierung, Planung von Konzepten, Verbesserung von Standards: Das hört sich an, als würden sich deine Aufgaben über viele Abteilungen erstrecken.
Ja, ich habe generell diese ‚hybride‘ Rolle, aber genau das gefällt mir. Zum einem sitze ich in der Abteilung System Operations, aber die Automatisierung und Anbindung der Anexia Engine, das wäre die Abteilung Platform Solutions. Es ist auch nicht so, dass ich den ganzen Tag nur im Büro sitze. Zum Beispiel bauen wir unter anderem hochverfügbare Lösungen. Ich habe in dem Bereich von meinem vorigen Jobs viel Wissen, dadurch brauchen wir uns in Wien keinen externen Experten suchen, der uns das implementiert, denn ich kann auch die paar Stockwerke runter gehen und es in das Rechenzentrum reinschrauben und konfigurieren. Aber das ist genau das, was mir Spaß macht. Ich nenne es gerne hybride Rolle, weil ich eben nicht nur für eine Sache zuständig bin. Es gefällt mir, dass ich mich mit meiner Erfahrung einbringen kann und die Möglichkeit bekomme zu helfen wo ich gebraucht werde.

Du arbeitest auch an standardisierten Storage-Lösungen von einem Storage. Wie gehst du an so ein Projekt ran?
Grundsätzlich führen ja immer mehrere Wege nach Rom. Zum Beispiel: Wir bauen irgendwo einen neuen Standort auf. An diesem neuen Standort werden wir am Anfang keine 5000 Kunden haben. Er soll aber prinzipiell wachsen können und irgendwann für so viele Platz bieten. Da komme ich ins Spiel. Ich überlege mir, wie ich ein geringes Initial-Investment erziele, aber das System trotzdem skalieren kann. Das ist wichtig, weil wenn der Ansturm kommt und das nicht passt, dann muss ich die komplette Architektur wieder über den Haufen werfen und von vorne beginnen. Deshalb schaffe ich eine Lösung, die klein beginnt und prinzipiell unendlich wachsen kann.

Sitzt du da vor dem PC und googelst, wie das andere machen oder woher weißt du, welche Hardware du brauchst oder welches Storage-System das Beste ist?
Es gibt verschiedene Storage-Systeme. Grundsätzliche haben alle Vor- und Nachteile und meine Aufgabe ist es, den besten Kompromiss zu finden. Die Informationen dazu bekomme ich auch durch Googeln, aber mehr durch den täglichen Informationsfluss. Ich schaue immer wieder auf Veranstaltungen oder Tagesevents, welche neuen Produkte es gibt. Wenn ich dort neue Produkte sehe die interessant für uns sein können, dann versuche ich diese als Teststellung zu bekommen um mir die Lösung im Detail ansehen zu können. Dann geht’s ab ins Rechenzentrum und dort wird installiert und auf Herz und Nieren getestet. So schaue ich, ob die Theorie auch in der Praxis umsetzbar ist.

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Verschiedene Storage-Systeme funktionieren anders und unterscheiden sich. Kannst du da einmal zwei aufzählen, die sich grundlegend unterscheiden?
Im Großen und Ganzen gibt es zwei verschiedene Arten: NAS und SAN. Der Unterschied zwischen den Storage-Systemen ist technisch gesehen, dass SAN ein Block-Level-Protokoll und NAS ein File-Level-Protokoll ist. Ganz kurz zusammengefasst: Eine Festplatte wir in Blöcke unterteilt und wenn per SAN einem Server eine Festplatte zugewiesen wird, dann bekommt er diese Blöcke 1:1 zugewiesen. Der Server kann selbst entscheiden wo sich was auf der Festplatte befindet. Bei einem File-Level-Protokoll (NAS) liegt die Entscheidung beim Storage-System.

Welche Ausbildung hast du? Warst du schon zu Schulzeiten ein ITler?
Ich habe die HTL für Maschinenbau abgeschlossen, also nicht unbedingt der klassische IT Beruf (lacht). Beim Fortgehen habe ich damals den Robert kennengelernt, das war ein 30-jähriger IT-Profi und der hat mir mein Grundhandwerkszeug quasi in die Wiege gelegt. Dadurch, dass ich eine Klasse wiederholen musste, hatte ich mehr Zeit, mich mit der IT zu beschäftigen. In der Schule hatten wir ein Netzwerk mit ein paar hundert Rechnern und ich habe immer geschaut wie weit ich komme. Unser Admin in der HTL meinte einmal so: Unser Netzwerk ist sicher. Für mich hieß das natürlich: Challenge Accepted. Und so war ich irgendwann für eine halbe Stunde mal der einzige Admin in der Schule, und der eigentliche Admin nicht mehr. (lacht)

Und hast du dann eine Strafe bekommen oder Respekt?
Von beidem etwas. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass ich in Folge geholfen habe, Sicherheitslücken zu finden oder generell herauszufinden was nicht passt.

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Wie bist du auf Anexia aufmerksam geworden und zur Firma gekommen?
Auf Anexia aufmerksam geworden bin ich über NetApp, da habe ich zuvor gearbeitet. Da Anexia zum größten Teil NetApp einsetzt, habe ich mit meinem jetzigen Chef Alex Griesser (Head of System Operations Anm. der Red.) schon Kontakt gehabt. Wenn er mal ein Problem hatte, was sehr selten vorgekommen ist, habe ich ihm versucht zu helfen. Letztes Jahr im November haben wir uns auf einer NetApp-Konferenz in Berlin getroffen. Ich wusste gar nicht, dass er dort ist, aber ich habe die Kollegen über die Anexia reden gehört und da wurde mir erst bewusst, dass Anexia mittlerweile schon sehr groß ist. Alex ist zwar immer mit einem Problem zu mir gekommen, aber ich habe nie einen Gesamtüberblick über die Firma gehabt. Er hat mir dann erzählt, was seine „Schmerzen“ momentan sind und komischerweise waren die Schmerzpunkte von Alex genau das, was mich interessiert hat und was ich gesucht habe. Irgendwann ist die Frage aufgekommen, ob ich das nicht 40 Stunden machen könnte und jetzt bin ich eben hier.

Meine Philosophie: Mein Wissen vermittle ich Anderen, damit alle davon profitieren können.

Was sind das für Typen – deine Storage-Kollegen und du? Seid ihr gesellig?
Ich bin jemand, der gerne redet. Ich halte nichts davon, wenn jemand Dinge für sich behält, um sich unentbehrlich zu machen, denn jeder kann alles lernen. Es ist sinnvoller, wenn jemand etwas gut kann, dass er das weitergibt und dadurch alle davon profitieren können. Dadurch nehmen sie mir Arbeit ab und ich hab mehr Zeit mir neues Wissen anzueignen. Nur so kommt man weiter und es entsteht Neues. Das ist so meine Philosophie.

Kommen wir zu deinen Hobbys: Du bist sehr an Autos interessiert. Nützt dir das Hobby auch in deinem Beruf oder kommt da der Maschinenbauer in dir durch?
Da kommt definitiv der Maschinenbauer in mir durch (lacht), aber ich finde es ist ein perfekter Ausgleich. In der IT arbeitest du primär mit dem Kopf, weil du Probleme suchst und dazu im Code rumspazierst. In der Werkstatt schaffst du etwas mit deinen Händen und in der Regel hast du am Ende des Tages ein Resultat das du angreifen und bewundern kannst.

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Und was hast du für Autos?
Ich bin bei BMW hängen geblieben. In Restauration ist gerade ein 3.0 CSi (E9) Baujahr 1975, der muss nur noch zusammengebaut werden. Dann habe ich noch einen 315 BMW (E21) Baujahr 1983. Den habe ich von einer alten Dame aus Oberösterreich bekommen. Auch wenn es jetzt nicht das stärkste oder sportlichste Auto ist, habe ich es einfach kaufen müssen da man in diesem Zustand so einen Wagen selten mehr vorfindet. Vor zwei bis drei Jahren habe ich mir auch noch ein altes Motorrad gekauft, eine Jawa Baujahr 1952. Die wartet noch auf den letzten Feinschliff. Da wollte ich eigentlich in meinen letzten Urlaubstagen weitermachen, aber dann hat mich der Schlaf übermannt.

Du bist in unserem Wiener Büro. Kommst du aus Wien oder hat es dich dahin verschlagen?
Ursprünglich komme ich aus dem Weinviertel. Ich habe schon des Öfteren in Wien gewohnt und eben jetzt auch wieder. Hier gibt es halt so nette Anreize: Bandbreite ohne Ende, was ein IT Mensch zum Leben braucht (lacht) und du kannst rund um die Uhr warmes Essen bestellen. Es geht nichts über den 4-Uhr-Burger. Ansonsten bin ich relativ ortsunabhängig. Außer meinem Hund habe ich keine Verpflichtungen.

Wenn jetzt jemand so etwas werden möchte wie du: Was ist da der Werdegang? Braucht es ein Studium, eine Ausbildung?
Jeder ist seines Glückes Schmied. Meiner Meinung nach hat es seine Berechtigung, wenn Leute studieren. Es ist auch sinnvoll, wenn man in irgendeiner Fachrichtung explizit besser werden oder irgendwas vertiefen will. Als Allrounder ist das Eigeninteresse, das was dich weiterbringt, denn du musst irgendwie selbst zu den Informationen kommen, dir Wissen aneignen und dadurch besser werden. Aber es braucht auch ein wenig Glück, so wie in meinem Fall. Ich war immer mehr oder weniger zur rechten Zeit, am rechten Ort und das Eine ergibt dann das Andere. Es ist nie schlecht, wenn man Leute kennt. Je mehr man kennt, desto mehr Möglichkeiten tun sich auf.

Danke Markus für das Interview!


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